Warum ich mit 66 Jahren das erste Mal Hass verspüre

Seit dem Ausbruch und der ständigen Intensivierung des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine habe ich eine andere Sicht auf "glorreiche Eroberer".

Im Geschichtsunterricht ist man Ihnen begegnet und hat mit Staunen von ruhmvollen Kriege und Eroberungen vernommen. Natürlich hat man auch gehört, dass es viele Tote gab in diesen Kriegen, aber das war irgendwie Nebensache - vielleicht sogar der heroischen Mission der Eroberer geschuldet.

Heute erfahre ich Tag für Tag, wie der Kampf fortdauert, Soldaten sinnlos sterben, die Zivilbevölkerung in Angst und Schrecken leben muss und auch Land und Natur in extremis leiden müssen unter den Folgen moderner Kriegsführung. Unter Putins Kommando wird gemordet und gefoltert. Um die Ukraine zu schwächen wird ein Kampf gegen die Zivilbevölkerung geführt und Waffen und Methoden verwendet, die man vor Zeiten einmal als unzulässig definierte. Es sind grauenvolle Bilder, grauenvolle Zahlen, grauenvolle Umweltsünden - in einer Zeit, die genau das Gegenteil bräuchte...

Mir wurde klar, dass Putin nicht einfach ein rücksichtsloser Machtmensch ist. Er ist mehr als das... Für mich ist er ein Mensch, der tatsächlich Hass verdient. Mir wurde klar, dass ich tatsächlich noch nie wirklich gehasst habe - aber heute tue ich es und ich schäme mich auch nicht dafür. Ich denke, es gibt tatsächlich Grenzen des Vergebens und was Putin  mit seinem wie auch immer begründeten Imperialistischen Krieg anrichtet kann und darf ihm nie vergeben werden. 

Auch wenn Putin wohl dachte, es werde  nur eine kurze "Spezialoperation" und dann sei die Ukraine wieder unter russischer Kontrolle (dem sagt er "Entnazifizierung") - er hat den Krieg weitergezogen - wie geplant und ohne Rücksicht auf sein Volk, die Ukrainer, die Natur und die Welt insgesamt. Sein Krieg führt zudem zu absolut sinnloser weltumspannender Aufrüstung. Eine weitere Umwelt- und Ressourcenbelastung für Nichts und wieder Nichts - nur, weil Putins Russland uns vor Augen führt, dass unsre Freiheit ohne Wehrhaftigkeit nicht Bestand haben wird...

Noch vor wenigen Jahren versuchte man, die Menschheit davon zu überzeugen, dass wir mit unserem Verhalten massgeblich dazu beitragen, dass sich das Klima derart verändert. Eine Veränderung, die für die Natur und die Lebewesen dieser Erde zu existentiellen Veränderungen und Bedrohungen führen dürfte. Man versuchte, uns zu sensibilisieren massvoller zu sein, bewusster zu leben und zu konsumieren. Und dann kommt ein Krieg, der all diese Anstrengungen ins Lächerliche zieht. Die Umweltbelastungen durch diesen Krieg machen alles zunichte, was erreicht wurde und rauben uns die Hoffnung und den Willen, noch etwas zum Guten verändern zu können.

Putin - ich hasse Dich!