FAQ zum FLOW XCRacer
Warum liegt der Preis des XCRacers so tief unter anderen vergleichbaren Produkten?
Ich kann Dir dafür einfach ein paar plausible Gründe aufführen, wie z.B. dass Félipe im Moment noch vieles selber macht, von der Konstruktion bis zum Verkauf und somit keine teure Infrastruktur und Gehälter finanziert werden müssen. Das ist ein Punkt, der sich später allenfalls ändern wird, weil FLOW irgendwann ausbauen muss, um alles bewältigen zu können. Dann sind da einige Abläufe sehr effizient gestaltet. So werden die Gleitschirme gar nicht nach Australien verschickt nach der Produktion, sondern vom Produktionsbetrieb direkt zum Importeur. In der Schweiz importiert nicht ein reiner "Importeuer", sondern die Vertriebspartner von FLOW importieren selber und verkaufen direkt an den Kunden. Vergleichen wir das mit einem NOVA z.B., so sind dort die Wege klar länger und der Importeur in der Schweiz will auch gelebt haben....
Weitere Punkte sind wohl, dass FLOW bisher nicht viel Geld in Werbung steckt, vielerorts noch eine unbekannte Marke ist und daher mit dem Preis entgegenkommen muss.
Letztlich aber stellt sich immer die Frage - "was ist denn der faire Preis". Ich kann sie Dir nicht beantworten, aber das können wir alle nicht wirklich. Deine Jeans kostet in der Herstellung bei weitem nicht das, was Du im Laden bezahlst. Das weiss jeder. Aus meiner Sicht ist wichtig, dass im ganzen Verkaufsprozess nicht irgendwo riesen Margen hängen bleiben, sondern diese der Leistung entsprechen müssen. Drum kostet der FLOW XCRacer auch nicht 4'500 bis 5'000 CHF, sondern eben eigentlich faire 3'600 ! Zudem möchte ich auch auf meine pay-back Modell hinweisen. Oftmals sollen Schirme an Liga- und XC-Piloten billiger verkauft werden. Ich sehe dafür den Grund nicht ganz. Vielmehr finde ich, dass diejenigen profitieren sollen, die wirklich mit dem Flügel schlussendlich etwas zustande bringen. Darum setze ich Erfolgsprämien aus die für jeden bei myparaworld.ch gekauften XCRacer gelten. Mehr dazu...
Für welche Piloten ist der XCRacer sinnvoll?
Ich empfehle Dir folgenden Artikel von Beni Kälin aus dem SWISS-GLIDER, den ich hier mit freundlicher Genehmigung des SHV veröffentliche.
Meine persönliche Haltung zum XCRacer findest Du weiter unten.
Was sind meine persönlichen Erfahrungen mit dem XCRacer? (Stand: Januar 19)
Nun, die Saison ist vorbei - seit Mai 2018 fliege ich praktisch nur noch den XCRacer und wir haben mittlerweile über 60 Flüge absolviert zusammen. Dabei flog ich teilweise den M leicht unter der Mitte und meist den S nahe am Optimalgewicht. Beides geht und hat mir gefallen. In der gut beladenen Variante ist er einfach etwas schneller und steigt dennoch sehr gut. Also macht die gut beladene Variante grundsätzlich etwas mehr Sinn. Ich brauchte eine rechte Weile, um mich an den Flügel zu gewöhnen. Ich realisierte vor allem, dass sich hier nicht der Schirm dem Piloten anzupassen hat, sondern umgekehrt. Relativ grobes Steuerverhalten, das ich mir am OMEGA und zum Teil auch am Boomerang 10 noch erlauben konnte, führen bei diesem Flügel zu Hektik - aber einer selbstverschuldeten. Der XCRacer will präzis aber sanft geführt und gesteuert werden und vor allem ohne Hektik. Dabei strebt er nach einer gewissen Toleranz, innerhalb der er sich bewegen kann - nach eigenem Empfinden. Man sollte also nicht alles herauszusteuern versuchen - vielmehr muss man dem Flügel ein gehöriges Mass an Vertrauen entgegenbringen und - er wird es nicht missbrauchen!
Insbesonders schätze ich seine enorme Stabilität auf der Front und dass da gar keine Abrisstendenzen spürbar sind. So gesehen ein lebendiger, aber recht stabiler und sehr agiler Flügel, auf dessen Ohren man etwas Acht geben muss. Thermisch sehr sensibel und leistungsfähig (er liebt "low safes" D:). Das Fliegen mit den B-Leinen macht Spass und die Gleitleistung ist einfach genial. Ohne einen aktiven Flugstil ist so ein EN-D Flügel aber schlicht gefährlich - das ist meine persönliche Meinung.
Auf meinem tollen XCRacer S erlebe ich echt lässige Flüge!
Was meint Dani Rissi zum XCRacer?
Zum Flow XCRacer (Kommentar Dani Rissi)
"Nach einem Jahr Zeno fliegen war ich gespannt darauf, wer als erstes etwas ähnliches auf den Markt bringt. Ich glaube niemand hätte damit gerechnet, dass das eine neue Marke ist - finde ich sehr spannend!
Auf den ersten Blick sieht vieles aus wie beim Zeno, die technischen Daten sind bis auf den Gewichtsbereich fast gleich. Gleitleistung und Geschwindigkeit nehmen sich beide Schirme nichts, es kommt also wie immer auf das Zusammenspiel mit dem Piloten an.
Beim Fliegen merkt man schnell, dass der XCRacer nicht einfach eine Kopie ist, der Schirm hat seine eigene Charakteristik. So stellt er sich weniger auf und "wehrt" sich selten, eine Kurve zu machen. Wo beim Zeno das Timing an der Bremse manchmal doch recht wichtig ist, verzeiht der XCRacer mehr. In turbulenten Bedingungen ist er so entspannter zum fliegen, Marketingfachleute würden wohl von EN-B - Feeling am Hochleister sprechen ;-) Der Bemsdruck ist eher höher wie beim Zeno, ist sicher Geschmacksache. Mir persönlich gefallen Schirme mit weniger Bremsdruck besser.
Im beschleunigten Flug fühle ich mich gleich wohl wie am Zeno. Man kann die Hände bequem auf den B-Handles parken und hat ein gutes Feedback.
Wie beim Zeno habe ich das Gefühl bei maximaler Beladung nicht mehr ganz so gut zu steigen. 5kg unter dem Maximum fühlt es sich besser an, ohne beim Speed viel zu verlieren. Ist aber erst eine Tendenz, da müsste ich noch ein bisschen mehr testen.
Da Flow den Gewichtsbereich etwas anders gewählt hat, ist der Schirm sicher auch interessant, wenn man für Ozone zwischen dem Raster "gebaut" wurde.
Ich traue mir jetzt keine abschliessende Wertung zu. Beide Schirme sind schön zum fliegen und haben grosses Potenzial. Am Schluss ist entscheidend, dass die Kombination Schirm-Pilot gut harmoniert. Ich kann deshalb nur empfehlen, beide mal zu fliegen und nicht zu viele Testberichte zu lesen =)"
Welche Grösse ist für mich die Richtige?
Die obigen Angaben stammen von FLOW (ausgenommen für s-size) und bezeichnen die optimalen Gewichtsbereiche, um Thermikleistung und Gleitleistung zu optimieren. Die Thermikleistung ist bei Full-load nicht mehr auf dem Optimum. Sie erreicht ihr Optimum eher im Bereich von Maximalgewicht -5kg.
Der ganze Gewichtsbereich jedoch ist durchaus fliegbar. Gerade für XC bevorzuge ich selber das Fliegen im mittleren Gewichtsbereich, weil ich es als angenehmer empfinde und damit letztlich über eine langen Flug gesehen eher entspannter fliege.
Wie problematisch ist das mit den langen Stäbchen bei modernen Hochleistern?
Nun, es gibt unterschiedlche Tips und Einstellungen. Ich meine, solange es möglich ist, sollte man den Schirm pfleglich behandeln. Das bedeutet bei mir, dass er immer schnell aus dem Packsack kommt und gestreckt gelagert wird! Wenn das nicht möglich ist, einfach dafür sorgen, dass er beim Falten nicht geknickt wird. Ein Schirm für einen Compressbag ist der XCRacer sicher nicht....
Wenn ich Fliegen gehe ist die Sache eigentlich ganz einfach. Ich nehme den (grossen) Flow Packsack. Der Schirm wird um das Gurtzeug gelegt und ist so bestens geschützt. Die verlinkte Anleitung verdeutlicht das nochmal.
Was hat es mit den DAVINCI XChord auf sich?
Nun, es ist zwar ein unschönes Thema, aber mein Ziel ist es, Euch einen fairen und ehrlichen Service zu bieten. Es nützt auch nichts, irgendetwas verheimlichen zu wollen oder schönzureden. Fact ist, dass es eine Kooperation zwischen FLOW Paragliders in Australien und DAVINCI Paragliders in Korea gibt. Diese Kooperation umfasst 4 Gleitschirmmodelle. Der XCRacer ist eine Konstruktion von Flow (Félipe Recende) und Davinci hat diese Konstruktion lizenziert. Es ist also klar, der XCRacer ist das Original.
Die Kooperation wird nicht weiter fortgesetzt. D.h. der neue CCC Flügel SPECTRA und der neue EN-C Flügel FUSION werden nur als FLOW-Paraglider zu haben sein,was ich persönlich mehr als begrüsse!