Der erste Seemöwen-Ausflug (aktualisiert per 21.1.25) 

 

Seit dem September 2023 baute ich an meinem neuen Camper "Seemöwe" (Die story zur Bauphase ist hier zu finden). Nun bin ich mit Ihr auf Reisen - 3 Monate soll die Reise im Winter 24/25 dauern. In kurzen Abschnitten werde ich hier über meine Reise und die Erfahrungen berichten.

Infos:

-  neuste Einträge sind jeweils  zuoberst!

- Foto im Vollbildformat anschaun ? Drauftippen (handy), oder rechte Maustaste (PC). Dann zeigt es Möglichkeiten für separate Einzelanzeige...

25.01.2025 La Herradura - Angst vor der "Beulenpest"

Eines meiner grossen Ziele auf dieser Reise ist, die Seemöwe "heil" wieder nach Hause zu bringen. Ich habe Angst vor der Ansteckung mit der "Beulenpest", die hier in Spanien grasiert. Sie erfasst ausnahmslos Autos. Jedes zweite spanische Auto dürfte bereits infiziert sein!!!


Plastikteile, die herunterhängen, Beule hier, Beule da und gestern beim Autowaschen :-) habe ich gesehen, dass mein linker Aussenspiegel einen Riss hat - Ist das nun schon ein Zeichen für eine mögliche Infektion?


Wie das gegangen ist - ?

Der Verkehr hier ist wirklich interessant.  Es wird hier grundsätzlich sehr vorsichtig gefahren - Fahrräder werden weit umfahren - in den Siedlungsgebieten gilt vielfach Tempo 30. Und dennoch kommt es zu so vielen Beschädigungen an den Autos. Das ist spannend. Sobald man von den grossen Verkehrsstrasse weg kommt werden die Strassen zu Strässchen - also eng. Das kann ein möglicher Grund sein. Ich denke, es hat aber auch Einfluss, dass die Spanier und Spanierinnen sehr eigenwillig fahren. Anhalten geht praktisch überall - aus den Parkplätzen z.B. am Strand stossen alle retour wieder auf die Strasse zurück - meist mit schlechter Sicht. Das tun sie oftmals in aller Gemütsruhe. Grundsätzlich gut, wenn alle anderen schön aufpassen. A-pro-pos Aufpassen...  Spanier können die Strasse zu Fuss überqueren, ohne zu Winken und zu Schauen.  Ja sie schauen in der Regel tatsächlich weder rechts noch links, selbst wenn ein Auto naht. Ich könnte das nicht.

Man muss also immer auf alles Mögliche gefasst sein. Ich werde also stets vorsichtig und wachsam fahren und die Vielfalt des spanischen Autoverkehrs zu berücksichtigen. Meinen Spiegel habe ich dennoch kaum selber kaputt gemacht - ein anderes Phänomen, mit dem hier zu rechnen ist.  Ein Pilot erzählte mir das. Schaden am anderen Auto - egal. Rechne nicht damit, dass Du je erfährst, wer es war :-)

Also, mein grosses Ziel verfolge ich weiter und hoffe, dass es nicht zu grösseren Schäden kommt....


Gestern war ich nochmal Fliegen und zwar zu Fuss. Nach 110 Minuten stand ich auf dem 550 Meter hohen Startplatz Alfamar. Der Gleitflug dauerte nur 10 Minuten und ich erreichte knapp meinen Ausgangspunkt Salobreña.




Video von meinem Hike & Fly

Am Montag geht es nun definitiv weiter - ab Februar sieht das Wetter in Algodonales nur noch so aus  - die Nächte allerdings sind recht kühl. Mal schaun, wie lange ich das aushalte ;-) Ich bin gespannt! Bis jetzt war ich immer am Meer und jetzt geht es ins Landesinnere. Ich denke, das wird anders...

21.01.2025 La Herradura - Lieber Gipfelstürmer oder Hobbykoch?

Heute machte ich wieder eine Velotour - eigentlich eher unbeabsichtigt :-)  Ich wollte nämlich nur mal mit dem Velo schauen gehn, ob ich vielleicht doch noch ein passendes Gelände fände, in dem ich  bei Westwind meine Modell fliegen lassen könnte oder im besten Fall gar selber abheben :-).

Ich wurde leider nicht fündig. Da es hier ja keine Wiesen gibt und alles sehr buschig ist, viele Gebiete (Plantagen) eingezäunt sind und das Gelände ohnehin sehr steil und schroff ist, machte es nirgends Sinn - schon gar nicht am einzig vorstellbaren Hang, denn dort unten dran befand sich ein riesiger Wasserspeicher.  Würde bei uns in den Bergen wohl zum Beschneien dienen - hier speichert er das lebensnotwendige Wasser für die Pflanzungen. Ich war noch erstaunt, wie tief er war. Das Wasser grün wie in einem bündner Bergsee! Ich fand, dass bei allen vorherigen Ausflügen in die Berge es sich viel kälter angefühlt hatte. Es ist aktuell tatsächlich recht angenehm - heute hätte ich mir sogar kurze Hosen vorstellen können. Nun, da dachte ich "Jetzt probiere ich doch einfach den Weg, den ich mal rausgeschaut habe". Der führte mich dann noch weiter hinauf, als ich bisher je gekommen war. Ich konnte an einer Stelle zum  Startplatz Otivar rüberschaun (ca. 8km Luftlinie) und fand, dass ich grad gleich hoch sein müsste, also ca. 900 Meter. Ach, so ein e-bike ist einfach unersetzlich. Niemals wäre ich ohne mein FLYER hierhin gekommen. Sehr schade wäre das - schaut selbst!

Ist das nicht einfach verrückt, dieses Gelände. Selbst auf Höhen von 700/800 Meter finden sich in diesen entlegenen Gebieten noch recht schöne Häuser von "Bauern" (Natürlich auch andere, wenig schöne). Die Zufahrtswege lang, eng und bei schlechtem Wetter sicher auch nicht ungefährlich. Ich finde diese  Landschaft extrem eindrücklich. Ich bin fasziniert davon - von den Bergen bis runter zum Meer! 

Heute war dann ein grösserer Abschnitt nicht befestigt - man sieht es hier. Eigentlich nur noch Zufahrten in die Olivenhaine, für die Pflege und Ernte. Hier auf dieser Höhe hat es keine Bewässerungen - woher auch das Wasser nehmen? Aber ich vermute, dass es hier für die Pflanzen wohl wegen der Höhe deutlich weniger hart ist, selbst im  Sommer.

Tja, und was macht ein verstrohwitweter Mann sonst noch? Er bekocht z.B. alleinstehende Frauen :-) So geschehen gestern...

Marion (aus Köln) machte den Salat und ich den Eintopf. Dann trafen wir uns in ihrem schönen grossen Wohnmobil (soviel Platz ). Ihr Hund Chico auf dem Rücken liegend und in eine Decke gehüllt chillte den ganzen Abend. Ihr hat mein Eintopf sogar geschmeckt und sie wollte das Rezept wissen :-) -  ja und geplaudert haben wir auch eine Menge. Ihr Lebenspartner hat sich 2022 das Leben genommen - da gab es allerhand zu reden...

Falls Ihr's auch Nachkochen wollt:  Reis mit Bouillon, dann fein geschnittene Kartoffeln, Aubergine, Zwiebel, Pelatti, Dorade und Schrimps, etwas Rotwein - fertig! Ach ja, natürlich noch fleissig würzen - z.B. Curry, Salz, Pfeffer, Schnittlauch, Herbes de Provence - alles rein in den Topf. Wegen meinen scharfen Gewürzen dann noch Rahm zum Verfeinern (oder bei mir halt zum "entschärfen")

En Guete!

18.01.25 La Herradura - letzter Flugtag in Otivar

Was das Fliegen in Otivar angeht bin ich sicher, dass das heute mein letzter Flug hier war. Jetzt wird es wieder über Tage windig und auch etwas feuchter - aber auch wärmer, wie man auf dem screenshot links sehen kann...

Heute konnte ich nochmal einen sehr thermischen Tag in Otivar geniessen und zu meinem grössten Flug von diesem Startplatz nutzen. Am westlichen Ecken nahe Nijar konnte ich endlich mal ein Stück weit nach Norden abbiegen und danach nochmal schön nah an Nijar ran, bevor es wieder Richtung Otivar ging. Obwohl die Prognosen noch grössere Flüge für möglich angegeben  haben -  die Basis, der überregionale Nordwestwind und letztlich auch die Tatsache, dass ich nicht  20 oder 30km weit weg vom Bus am Boden stehen möchte liessen nichts grösseres zu. Die Möglichkeit offen zu halten, nach Otivar zurückzufliegen hatte bei diesem Flug zweithöchste Priorität - die Sicherheit hat die höchste natürlich! Immerhin, heute hatte ich bis zu 6m/sec. Steigen. Das geht in der Schweiz noch knapp 2 Monate, bis es das dort gibt. Im Tessin sind sie heute schon weiter geflogen (in Kilometer) als ich hier in Spanien, aber ich weiss wie eisig die Flugbedingungen in der Leventina jetzt sein müssen :-) 

Foto von meinen schwedischen Nachbarn - nach der Landung im Bachbett in La Herradura lief ich so zum Campingplatz zurück und traf die beiden auf der Bank an der Promenade... 


Nachdem auch Lena und Ti am Landeplatz angekommen waren holte ich meinen Modellgleitschirm hervor, denn Lena wollte den fliegen sehen. Auch bei diesem Flug gab es keinen Absturz. Das RAST-System des Modellgleitschirms scheint tatsächlich eine sehr hohe Stabilität der Kappe zu ermöglichen. Das ist ein anderes RcPara Fliegen als noch vor 10 Jahren :-)

Danach hatte Lena die Idee, noch einen Spaziergang zu machen und allenfalls herabgefallene Früchte zu finden. Nun war auch Nike, Lenas Frau angekommen und so machten wir uns auf die Suche nach herabgefallenen Früchten. Ti hat am Anfang gleich alles probiert oder ganz gegessen. Sie war die fleisigste Sammlerin - nicht nur von Früchten, sondern auch von herumliegendem Abfall! 

Ich kam heute zum ersten mal in den Genuss einer Chirimoya - eine Frucht, die hier in sehr grossen Plantagen angepflanzt wird. Diese Plantagen fallen extrem auf. Sie ziehen sich aus der Talöffnung in die Ebene bis in die Siedlungen - z.B. Almuñécar. Hier haben sie vermutlich noch natürliche Wasserzufuhr, denn die trockenen Bachbette verlaufen durch diese Pflanzungen hindurch.  Wir haben aber auch sowas wie ein Aquädukt gesehen, das Wasser gezielt in eine Pflanzung brachte. Ich selber kannte die Chirimoyas nicht. Noch nie so eine gegessen. Aber heute und sie war sehr fein. Da "gefunden" vielleicht schon etwas überreif. Süss, weich, keine Säure und dicke schwarze Kerne. Kauf ich mir noch. die sind lecker! Verstehe, dass sie so viele anbauen :-)

Dann sahen wir  Mangos an einem Baum so quasi wie die Bananen in ganzen Gruppen wachsen. Noch alle sehr grün. Von denen lagen also keine am Boden. Avocados fanden wir immer wieder, aber eigentlich alle schon zu verdorben....  Nach diesem Ausflug wollte Lena noch woanders suchen gehn. Ich zog es vor, nun für das Nachtessen einkaufen zu gehen. Wieder in La Herradura machte ich mir so einen quasi Paellaartigen Eintopf und  viel zu viel. Am Schluss war aber alles weg :-) Diese Art Gäste mag der Seemöwen-Küchenchef am liebsten


Ich lerne auf dieser Reise völlig andere Leute kennen - ganz unterschiedliche - und das finde ich schön und spannend. Es gibt in dieser Campercommunity eine schöne Offenheit. Das gefällt mir. Marion aus Köln sagte heute einen Spruch vom Pfarrer über die Beichte... Dann fragte sie unvermittelt: "Sag, haste dat denn überhaupt verstaaanden?" Und ich konnte mit gutem Gewissen bestätigen, dass ich ihren Dialekt (Kölsch) ganz gut verstehe (hab ja als Kind einige Jahre dort gelebt) und vor allem sehr mag. Ab und zu sagt sie auch den Spruch, der bei uns von der Gruppe BAP  bekannt ist... "Mached jut!" Ich liebe es, wenn sie das sagt :-)

Aber auch beim Fliegen lerne ich Leute kennen. Heute z.B. einen Piloten aus Friedrichshafen (von hier gesehen quasi Nachbar). Er ist mit dem Auto für Monate hier. Ich bewundere das, denn das ist noch einfacher und enger als es bei Hääs schon war. Ich könnte das definitiv nicht - und dann noch ohne Zeltplatz. Chapeau! Also, da Claudia mich am Telefon schon fast insistierend fragte: "Gefällt es Dir wirklich?"  Ja, es gefällt mir. Ich erlebe einmal ganz was anderes als sonst zu Hause und das ist es wert, auch wenn ich manchmal etwas alleine bin, mir vielleicht nicht immer was einfällt oder ich in den kalten Nächten durchaus schaun muss, dass ich mich nicht erkälte... Und ich weiss, dass ich bis zu dem Moment, wo ich wieder zu Hause auf den Platz fahre, noch viel Neues und schönes erleben werde. Der erste Monat dieser Reise war aufregend, schenkte mir wunderschöne Momente und Erlebnisse und ich bin gespannt, wie es weitergeht. Sobald es geht ziehe ich nun weiter mit dem Ziel Algodonales...


Mit Lena, family und Freundin beim Abendessen 

17.01.25 - La Herradura - Lasst Bilder sprechen...

Gerstern hört ich eine - so finde ich wenigstens - hochinteressante Sendung bei SRF. "Sternstunde" https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/astrophysiker-ueber-den-glauben-ist-der-urknall-der-anfang-von-allem-oder-war-gott-vorher . Nicht, dass ich alles verstanden hätte, oder einfach mit allem einverstanden wäre... Aber Ueberlegungen dieser Art habe ich so schon lange nicht mehr gehört und finde sie - losgelöst von allem tagespolitischen Geschehen - voll interessant.  

Dann machte ich die tolle Velotour Richtung Berge nochmals - nun mit direktem Rückweg nach La Herradura und nicht minder spannend. Ansonsten habe ich wieder mal den Plan geändert und bleibe fürs erste - den Temperaturen zuliebe.... Und nun einfach ein paar Fotos.

Aufstehn!!!

Aussichten...

Morgenstimmung beim Bushalt kurz vor 9

Heute zugeflogen - oder anders gesagt "endlich gekauft" (im dritten Anlauf auf dem Markt in Almuñécar)

En liebe Gruess i'd Schwiiz. Jetzt bin i me als en Monet uf Reise. Da mue me fiire! Hüt Obed gömmer z Füfte go Paella esse...

13.01.25 La Herradura - Höhlenbewohner

Am Montag wollte ich nun endlich die Höhlen von Nerja anschaun. Nach dem Frühstück machte ich mich per Velo auf den Weg. Kenn ich ja, die Route. Schon vom Zeltplatz aus buchte ich einen 50 Minuten slot auf 11:50 Uhr. Eine halbe Stunde zu früh war ich bereits dort und hatte noch Zeit für einen "Cappucino con nata".. Ich fahre nun endlich wieder öfter mit meinem schönen Velo und das freut mich. Letztes Jahr kam ich fast nicht dazu und drum ist es wichtig, dass ich jetzt wieder damit beginne.  

Dass man einen slot buchen muss finde ich eigentlich gut, denn so hat es wirklich keine grossen Mengen von Besuchermassen in der Höhle. Ich glaube, pro slot lassen sie ungefähr 60 Personen rein, und das ist für so eine grosse Höhle nicht viel. Was mir auffiel - die Höhle war nicht feucht. Eigentlich ja nicht erstaunlich, wo soll da auch auf einmal das Wasser herkommen? Kann aber natürlich nicht immer so gewesen sein! Als die ersten zurückdatierbaren Bewohner in dieser Höhle ein- und ausgingen (20'000 Jahre) soll das Meer wegen einer Eiszeit noch 4km weiter weg gewesen sein. War also nicht "Villa mit Meeresblick" damals - heute schon. Atlantis lässt grüssen...

Ueberhaupt kann man sich ja nicht vorstellen, wie sie damals ohne Lampen oder elektrisches Licht hier herumgelaufen, oder besser wohl gekraxelt sind. Die schönen Wege und Treppen waren damals ja auch noch nicht...  In der Höhle ist es heutzutage jahrein, jahraus 19° warm. Na, das könnte ja schon ein triftiger Grund für das Bewohnen dieser riesigen Höhle gewesen sein. Ein eindrücklicher Ausflug also in die kürzere erdgeschichtliche Vergangenheit.

Bild rechts oben - "Die Orgel" - ca. 30 Meter hoch

Für morgen plane ich allenfalls den letzten Ausflug nach Otivar zum Fliegen - mal schaun, was der Wind macht. Mittwoch putzen und Aufräumen. Am Donnerstag früh will ich los Richtung Malaga. Am Freitag Abend dann will ich in Algodonales ankommen. Unterwegs möchte ich noch die Stadt Ronda anschaun. Da soll es doch endlich mal was Altes haben ;-)  Das habe ich nämlich auch heute in  Nerja nicht gefunden. 

Kleine Erweiterung bzw. Festigung meines Eindrucks betreffend dem Thema Nachhaltigkeit. Ich kam zu einem riesen Carfour, einer französischen Supermarktkette. Draussen stand gross was von Bio. Ah - interessant - anschaun! Als ich dann vor dem Gemüse BIO Abteilchen stand musste ich fast laut lachen. Zwiebeln, Knoblauch, Kartoffeln, Lauch, eine Apfelsorte, Zitronen und vielleicht nochmal was. Das war's. Alles übrige, was hier in Mengen feilgeboten wird wie Tomaten,  Suggeti, Aubergine, Trauben, Avocados, Orangen usw. - alles das war im Bio-Ständchen nicht vorhanden. Ich glaube, das war's in Bezug auf Bio und Nachhaltigkeitsansätze. Denke ich nun an die nicht abreissende Lastwagenkette, die uns durch Frankreich und Spanien begleitet hat, die Distanzen, die Monokulturen und unendlichen plastikgedeckten Flächen sowie das spanische Verhältnis zum Thema Nachhaltigkeit, wie ich es bisher erahren habe - ich glaube, ich werde nächsten Winter kein Problem haben, in der Schweiz wieder saisonal einzukaufen.

Mir geht noch etwas anderes durch den Kopf.  Wenn man es ja in einem grossen eruopäischen Land wie Spanien nicht schafft - wie genau soll man es da in all den noch viel ärmeren Gegenden der Welt denn schaffen?  Dafür habe ich gelesen, dass Spanien in puncto Solarenergie so stark ist, dass man im  Sommer die Kraftwerke zu Spitzenzeiten abstellen muss. Na, also bei soviel Sonne, man muss nicht nach Afrika, um Soare Energie in Mengen gewinnen zu können.

Heute gab's Bratkartoffeln mit Aubergine und Lauch.  Fein gsi! Nächster Bericht dann vermutlich aus Algodonales - unter Geiern!


12.1.25 La Herradura -  "viaje en bicicleta extremadamente impresionante"

Gestern Abend (Rückblick) habe ich noch lange am PC gearbeitet - ich wollte auch wach bleiben, denn in einer der Bars an der Playa hatte ich gesehen, dass es am Abend "psychodelische Live-Rock" zu hören gibt. Spannend :-)  Als ich ankam, so etwas nach 11:00 Uhr, legte der Gittarist gerade sein Instrument weg... Dafür lief Ian Dury, Punkrocker aus dem letzten Jahrhundert. Musik, die ich einmal so richtig fetzig fand. Natürlich blieb ich und hörte mir ein Weilchen die Rôckmusik an, die aus den Lautsprechern kam und nahm einen Baccardi-Cola. Nachtleben ist ja nicht meins, aber war dennoch kurzweilig, sich die Leute anzuschaun. Sie hatten alle Spass - oder suchten ihn...

Heute Morgen dann relativ früh aufgestanden und wieder mit den Videos weitergemacht. Nun sind beide fertig (siehe unten). So gegen 12 machte ich mich dann mit dem Velo auf den Weg. Ich hatte mal auf Google maps geschaut, wie ich von hier in die Berge komme - direkt und ohne Umweg über Almuñécar. Geht gleich hier am Zeltplatz los die Fahrt und ohne e-bike hätte ich das nie gemacht - nie geschafft. Es geht zügig aufwärts und immer wieder auch runter, denn die meist einspurige Strasse, windet sich über die Rippen und Berge - schon das war eindrücklich von Anfang an. Die Berge sind noch ca. 10 Kilometer entfernt.

Dann kommt wieder ein Blick zurück zum Meer und man sieht, dass ich schon ganz schön hoch bin - die Distanz beträgt vielleicht 2 Kilometer. Macht mir Spass und das Velo ist toll. Also weiter...

Ich komme an einem Dorf vorbei. Das liegt nun schon ganz schön abgelegen finde ich, denn bis hierher schlängelte sich die schmale Strasse schon eine lange Zeit. Was für Wege zum  Einkauf, in die Schule usw. Und das ist ja erst der Anfang... Unterwegs hat es immer wieder vereinzelte Häuser und langsam beginnen auch die Haine mit Olivenbäumen und Bäume mit Früchten, die ich gar nicht kenne. Auf dem Weg hätte ich mir den Rucksack füllen können mit Orangen, die auf der Strasse lagen - sogar Avocados fand ich...  Immer wieder sieht man rutschendes Gelände, Strassen, die am Rand abzubrechen beginnen.  Das Strässchen geht rauf und runter - danke e-bike! Was für eine wilde Natur und Landschaft, unwirtlich und wohl auch gefährlich. Zuviel loses Geröll und Kies liegen auf diesen Bergen und Rücken - nur wenige Orte bieten wohl dauerhaft sichere Stabilität. Die Zufahrtsstrasse (eine) ständig in der Gefahr unterbrochen zu werden. Spuren von Bränden, Palmblätter, die aus schwarzen Stümpfen erneut ausgeschlagen haben. Von einem Ort zum anderen, so quasi um die Ecke, kann das Bild ändern. Hier abgesägte Bäume, verdorrt und trocken und um die Ecke wieder grün. Je nachdem, ob sie dort Wasser hatten oder nicht. Die Eindrücke sind enorm und ich staune, unter welch harten Bedingungen hier die Spanier leben und ihre landwirtschaftlichen Produkte gewinnen. Ich komme immer näher an die Berge und plötzlich ist es grün und es spriesst. Hier muss es Wasser haben aus den Bergen, das sieht man sofort. Ich komme an den Wegweiser zur Peña Escrita, einem Startplatz, über den ich bei drei meiner Flüge nun schon darüber hinweg-geflogen bin. Dort kann man starten, auf 1'100 Meter oben und der Landeplatz, auf dem ich stehe, liegt auf 600m. (nächstes Bild). Der Startplatz liegt irgendwo rechts oben. Wenn ich mir überlege, wie kompliziert das ist, bis man mit dem Auto nach hier hinten gefahren ist - meine Güte, was für ein Aufwand! Aber natürlich hat's mich interessiert. Von hier geht die Fahrt nicht zurück, sondern über eine Verbindung zum nächsten Rücken, auf dem man rechts wieder nach La Herradura kommt, oder links nach Almuñécar. Ich hab den Abzweiger verpasst - ist auch nicht angeschrieben. Aber es war mir nachher klar. Kurz vorher hat mich der einzige Biker heute überholt - mit einem "Hoi".  Ein Profi und Schweizer. In dem kurzen Moment, als er an mir vorbeifuhr muss er das FLYER als Schweizer Velo identifiziert haben und hat sofort auf Schweizerdeutsch umgestellt. Zu einem Schwatz war er offensichtlich nicht aufgelegt, denn er fuhr zügig weiter und bog dann eben "richtig" ab nach La Herradura. 




Mit stark bewölktem Himmel bin ich losgefahren und gegen den Schluss der Fahrt dann wieder pralle Sonne. Je näher ich dem Strand kam, umso wärmer war es wieder. Ich fuhr der Küste entlang. vorbei an unserem Standplatz in Almunecar von  Weihnachten - so langsam kenne ich mich ein bisschen aus hier in der Gegend :-)

Alles in allem also nicht nur ein schöner + sportlicher Veloausflug, sondern auch eine sehr eindrückliche Führung durch Lebens- und Arbeitsräume der Spanier, gleich neben dem touristischen Normalbetrieb das völlige Gegenteil! Bin froh, dass ich das gesehen habe heute. Aus der Luft erkennt man diese Zusammenhänge nicht. Gerade darum war ich auch motiviert für eine solche Fahrt zu den Bergen.

 In La Herradura liess ich mir ein super feines iberisches Schwein schmecken und trank zwei Bier  danach lag ich erst mal "flach" bis fast 19:00 Uhr


Info:  Gestern habe ich das erste Gleitschirmvideo von meiner Spanienreise auf YouTube geladen. Ich stelle es hier einfach rein, wenn Ihr mal reinschaun möchtet. Aber gell - alles absolut freiwillig. Muss Euch Spass machen! Ja und eines mit meinem Modellgleitschirm habe ich heute noch hochgeladen. Da läuft was :-)  Wenn Dich dieses Video interessiert findest Du es unter diesem LINK.

Flying OTIVAR - Mit José in der andalusischen Thermik

11.1.25 La Herradura - Ein Tag mit vielen Ereignissen und fallenden Masken

Am 1. Januar zog es mich wieder nach Otivar. Ohne mit José oder Lena abmachen zu können - ganz allein. Aber eigentlich bist Du beim Gleitschirmfliegen nie ganz allein - zumindest am Start- oder Landeplatz nicht. Am Startplatz waren auch schon andere, Tschechen, Franzosen, Deutsche, Dänen... Eigentlich wollte ich ja erst mal Frühstücken, aber das musste vorerst warten, denn erst mal gab es ein bisschen Geplauder mit den Anderen. Ja und dann fand ich, dass es so schön ruhig sei in der Luft (es war noch vor 11:00 Uhr) und dass ich zuerst einmal meinen neuen Modellgleitschirm fliegen lassen sollte. Das tat ich dann auch und hatte einen sehr schönen Flug mit nur einem Absturz :-)  Dann endlich hatte ich Ruhe, um ein Frühstück zu geniessen.  Das ist schon das tolle an so einem Camper.  Es ist halt nicht nur ein Fahrzeug, sondern auch eine Küche z.B. Die Sonne schien mir in den offenen Wagen - einfach ein schönes Erlebnis - gell Mirjam und Reto!!

Nach dem Z'Morge gab es nochmal einen Flug mit dem Modell und ich war begeistert von den Eigenschaften. Neue Dimension, was die Stabilität angeht. Gute Arbeit vom Saarländer Rico Priesnitz von ParaAviation RC. Er hat meines Wissens als erster kommerzieller Hersteller das RAST  System von  SWING in einem Modellgleitschirm angewendet. Mit  Erfolg wie man sieht!

Die Fliegerei bei den anderen besserte sich zusehend. Ich hätte eher erwartet, dass es nur abwärts gehn würde an diesem Tag, denn beim Rauffahren wurde es effektiv immer wärmer. Andalusion hat da offenbar andere Regeln - trotz dieser Inversion bildete sich bald Thermik. So habe ich dann meine Ausrüstung auch geschnappt und bin geflogen und gelandet - so dreimal. Ganz chillig und nur gerade in nächster Nähe. Gegen 14:00  Uhr machte ich mich mit dem Velo auf in Richtung Sierra Tejeda, die gleich hinter dem Pass anfing. Tolle Landschaft, zerklüftet und wild - menschenleer.

10 Kilometer bis auf die andere Seite und zurück - war aber auch ziemlich frisch in der Höhe - trotz Sonnenschein. Kurz vor dem Camper kam ich noch an einem verlassenen Haus vorbei.  War wohl mal ein Ausflugsrestaurant aber völlig verlassen. Ich rollte mit dem Velo über den Parkplatz und schaute auf das verfallende Gebäude. Beim erneuten Blick nach vorne wurde ich Sekundebruchteile vor dem Sturz eines grösseren Loches gewahr. Habe wohl noch voll gebremst, aber schon stand ich drin. Das Vorderrad in der Grube, das Velo auf der Kante aufgesetzt. Ich war wohl etwas geschockt - das kam derart überraschend und doch hatte ich enorm Dusel, denn ich hatte mir überhaupt nicht weh getan. Hat irgendwie alle gepasst. Ich stieg aus dem Loch, zog mein Velo wieder raus und hörte eine Deutsche sagen: "Wer  in so ein Loch stürzt und unverletzt wieder raus kommt hat Glück gehabt!" Hatte sie wohl sehr Recht - ich wollte einfach nur weg! Wie kann man auf einem öffentlichen Gelände derartig gefährliche Situationen belassen. Ich selber hätte da kein gutes Gewissen. Aber es gibt da ganz unterschiedliche Gewissen - und damit wäre ich noch bei den "fallenden Masken"

Habt Ihrs auch gesehen? META, der Konzern von Mark Zuckerberg (facebook, whatsap) hat sich per sofort von allen Fake-Kontrollern "befreit".  Was für ein Unsinn das doch auch war - oder zeigt das nicht einfach, wie (un)ernst es ihm damit überhaupt war? Trump bringt es ins Rollen. Weg mit diesem Gedusel! So auch BLACKROCK - ein gigantischer Vermögensverwalter in den USA (und vermutlich auch ein Börsenmanipulator). Das Programm mit den Nachhaltigkeits Investitionen wurde über Bord geworfen. War doch eh nur Unsinn und dem mainstream geschuldet... Musk, der zur Zeit derart in den Medien präsent ist, zeigt ebenfalls seine gruslig unmenschliche Fratze - brüskiert Demokraten und hofiert (finanziert vermutlich auch) Politiker ganz auf dem rechten Spektrum. Seine Aussagen zeigen ebenfalls, dass Demokratie für ihn keine Bedeutung hat. Da sind seit der Wahl in den USA  schon so manche grosse Masken gefallen und freche Fratzen treten zutage. Lassen wir sie nicht einfach machen - das sind keine Witzchen.  Es ist ihnen Ernst! Mir scheint es wird immer wichtiger, dass wir zu unseren Werten stehen und für sie eintreten. Soziale Gerechtigkeit, lebenswertes Leben, Rechtsstaatlichkeit und Volksrechte, um gerade mal die zu nennen, die mir gerade so einfallen. Distanzieren wir uns von denen, die diese Werte mit Füssen treten.  Dass es sich hier nicht nur um Vorgänge im Ausland handelt ist klar.Liegt der Zuger Finanzdirektor da wirklich richtig? SRF-news

Ja und heute am Samstag stand Waschen, Einkaufen, Putzen und Schreiben auf dem Programm - ach ja - lange Ausschlafen auch.

Bis ich aufgestanden war hat Ariane schon das Haus geputzt gehabt.

Mann Ari, hast Du einen faulen Mann zum Mann! 

9.1.25 La Herradura - Der Schreiberling macht Ueberschicht ;-)

Am Mittwoch machte ich einen Veloausflug und seither bin ich wieder am Schreiben wie wild. Das "Seemöwen Handbuch" will geschrieben sein und dann schwebte mir noch eine weitere story im Kopf herum, die ich nun geschrieben und auf meiner website eingefügt habe. Es geht um den Erfahrungsbericht, die "Manöverkritik" - einfach schaun, ob's verhebt oder wo nicht. Ich wollte das nun doch trennen vom Reisebericht. Sinnvoll und interessant für Leute, die sich Gedanken machen, selber etwas in der Art anzupacken (YORK :-).

Hier findest Du ihn, wenn es Dich interessiert...

Abends war ich nach einem recht frühen Abendessen (feeeein) [Ja, das "Restaurant zur Seemöwe" beschäftigt einen ziemlich guten Koch! Er macht immer leckere Sachen, die mir gut schmecken!] dann noch an der beach. Das Ziel war einmal eine Sangria zu trinken. Muss man schliesslich alles mal abhaken können, nicht wahr! Als ich an der Strasse stand toste die Brandung stark und laut. Ich lief ans Wasser und schaute ins schwächer werdende Abendrot. Wunderschön. Noch war es nicht dunkel und so zeichnete der Felsvorsprung des Cerro Gordo im schwachen Abendlicht eine scharfe Kontur, so wie wir das auch von unseren Bergen her kennen. Die Felsspitze in Tuchfühlung mit dem dunkeln Meer und dem tiefroten Abendlicht der späten Dämmerung zugleich. 10 Minuten später war es dunkel - vorbei. Nicht vorbei war das immerwährende Tosen der heute immer noch starken Brandung. Was für eine unaufhörliche Kraft das Meer hat - unablässig, Welle um  Welle - es macht mich so winzig. Nicht im negativen Sinn, aber es ist einfach immer wieder eindrücklich - vor allem in solchen Stimmungsmomenten. Tags, wenn die Angler ihre Ruten eingesteckt haben, Taucher oder "Kaltduscher" im Meer herumtollen ist man abgelenkt. Aber am Abend und in solchen Momenten wie jetzt wird die Grösse der Natur umso deutlicher fassbar...  Schön, ein Teil von ihr zu sein!

In genau dieser Bucht, von mir her gesehen eine der allerschönsten hier, hat sich folgendes einst zugetragen.

Ich glaube, morgen Freitag nehme ich wieder einen Anlauf nach Otivar - diesmal mit dem Bus. Ich kann oben mit Aussicht frühstücken - sehr schön! Wenn es zum Fliegen gehn wird o.k. und sonst mache ich dort oben eine kleine Velotour.

Habe übrigens nun einen Plan für die Weiterreise. Am kommenden Mittwoch fahre ich hier ab mit Ziel Granada. Da muss es sehr viele Sehenswürdigkeiten geben. Bleibe dort, bis ich genug gesehen habe und dann geht's zackig Richtung Algodonales - unter die Geier!

8.1.25 La Herradura - Salobreña

Heute ist Mittwoch und am Morgen hatte ich 12° in meinem Bus, obwohl ich mitten in der Nacht das erste mal überhaupt das Seitenfenster einfach weit aufgestossen hatte. Ich fand, es sei gar nicht so kalt und frische Luft sei gut... Ja, und dann eben am Morgen immer noch 12° Grad, das ist doch super. Super war auch, dass mein Velo immer noch pralle Pneus hatte :-)  Also 2. Versuch - los geht's!! 

Und diesmal hat alles funktioniert. Zuerst mal durchschlängeln nach Almuñécar. Dort kleines Frühstück in dem Café, wo - wie man mir sagte -  sich die Gleitschirmflieger treffen. Und tatsächlich, es hatte noch eine Runde von ca. 7 Piloten dort. Aktuell aber ist eh nichts mit Fliegen. Es hat deutlich zuviel Wind. So gab es für mich eigentlich nicht wirklich etwas zu besprechen....

Während dem Z'Morge hatte ich kurz Kontakt mit einem Mann, der mit zwei Pomskis da sass und gemütlich einen Kaffee genoss. Sofort ein Foto an Norina.... Der eine sah wirklich aus wie SNOW, nur etwas kleiner noch. Ich konnte ihn sogar streicheln - jö :-) Auch der Blick schien mir sehr ähnlich zu sein. Ich zeigte dem Mann ein Foto von Norinas Pomski und das erfreute ihn tatsächlich sehr!

Bald einmal fuhr ich weiter Richtung Osten. Die Bucht geht zu Ende und immer, wenn es sehr felsig wird, steigt die Strasse an und schlängelt sich ein wenig abseits vom Meer entlang dem zerklüfteten Gelände.  Schon sehr aufwendig, solche Küstengebiete mit Strassen auszustatten. Die N340 (Autostrada Méditerranea), der ich ja nun schon immer wieder während der Reise entlang der spanischen Mittelmeerküste gefolgt bin, ist meist eine gut ausgebaute Schnellstrasse - aufwärts vielfach mit 2 Spuren. Auf dieser muss man Velo fahren, oder - wenn's sein muss - auch zu Fuss gehen. Zum  Glück also fahren die Spanier gemütlich und auch sehr vorsichtig. Trotzdem finde ich es gut, wenn ich im Rückspiegel schauen kann, was da von hinten kommt. Wenn möglich, und das ist an den Stränden immer möglich, fuhr ich aber entlang der direkten Küstenstrasse bzw. der Playa.


Schon aus gewisser Entfernung sieht man die Burg hoch oben auf der Felsnase. Die Burg   Salobreña stammt aus der Zeit, als die Mauren hier herrschten. Von hier aus hat man natürlich auf das Meer einen super Ausblick, aber auch auf das umliegende Land, bis hin zu den ersten hohen Bergen der Sierra Nevada mit ihrem jetzt weissen "Häubchen". Ich fuhr mit dem Velo einmal rundherum und dann durch das Städtchen hinauf zur Burg. Nur 100 Meter von der Burg entfernt liess ich das Velo stehen, um zu Fuss weiterzugehen.

So ein e-bike ist halt schon toll!

Blick über einen Teil der Stadt Salobreña und der Blick bis zu den Bergen der Sierra Nevada

Die Anlage ist restauriert, besteht aber lediglich aus Ruinen. So fehlen mir als Besucher für einen realistischeren Eindruck der damaligen Zeit einfach die Innenräume, Möbel, Gemälde oder Waffen usw.

Interessant fand ich, dass bei all dem Aufwand für diese Anlage, an prominenter Stelle eine grosse Badeanstalt war, die man so halbwegs im  Ausgrabungsstil besichtigen konnte. Es kam mir in den Sinn, dass  damals die Mächtigen und Reichen an solchen Orten gelebt haben müssen - hier Schutz fanden. Die Burg war nicht zum Schutz der ganzen Bevölkerung gedacht, obwohl die ja wohl die Arbeit verrichtet hatte, die Steine geschleppt, die Nahrungsmittel herangekarrt  usw. Dass Menschen sich über andere Menschen erheben, diese Ausnützen und sie benutzen für ihre eigenen Interessen - ein ewiges und uraltes Thema und wohl auch eines für die Zukunft. 


Dieser Tage las ich gerade bei Watson, dass in Brasilien die Staatsanwaltschaft gegen den chinesischen BYD-Konzern vorgeht, der dort ca. 170 chinesische Arbeiter in "Sklavenähnlichen" Zuständen für den Bau eines Automobilwerkes beschäftigt. Sie wagen es sogar, mit solchen Praktiken im Ausland zu agieren!  Ich weiss, wir hier leben unter verdammt guten Bedingungen, aber das gilt längst nicht für alle Menschen. 

Auf dem Rückweg fotografierte ich noch diese zwei Szenen - so richtig Ferienstimmung an der Costa Tropical. Und ich fuhr mit dem Volo durch schaurig enge Gässchen. NIcht freiwillig wollte ich da mit einem Auto rein!

In Almuñécar sah ich noch einen super tollen Skaterpark und fand den Eingang dazu. So liess ich es mir nicht nehmen, mit dem e-bike ein paar Runden zu drehen....



Auch den Landeplatz "bei einem Hotel", von dem man mir schon erzählt hat, fand ich zufällig. Woran habe ich ihn erkannt???

Auch in Almuñécarer ist das Landen am Strand nämlich nicht mehr erlaubt. Ein klares Zeichen dafür, dass Unverstand und eigensinniges Handeln für die Gleitschirmfliegerei nur "Einschränkungen" zur Folge haben.




 Zuletzt noch ein Foto von einer irren Bauruine (links). Was haben sie sich dabei gedacht und weshalb kam es zum Abbruch der weit fortgeschrittenen Bautätigkeit? Kann leider nichts davon berichten, aber die story wäre wohl interessant!







Heute wurde es wieder sehr windig. Als ich so um halb vier bei der Seemöwe ankam war ich froh, drinnen und an der Wärme sein zu können! Tja, trotz dem super schönen Wetter befinde ich mich hier halt gefühlt doch so im "frühen Frühling" und da ist auch bei schönem Wetter meist gute und warme Kleidung nötig. Von heute bis am Sonntag wird es nun wärmer und der Wind wird schwächer. 

Gibt es nochmal einen Flugtag in Otivar??? Wär schon sehr schön!

7.1.25 La Herradura - Der verpatzte Veloausflug

Heute bin ich erst nach 9 aufgestanden :-)  Dafür dann aber zack, zack und ziemlich bald aufs Velo gesprungen. Wollte in Almuñécar  in einem Café an der Playa Frühstücken und dann weiter nach Salobreña fahren, um die Burg anzuschaun. Aber schon kurz vor Almuñécar hatte ich das Gefühl, nun endlich mein Hinterrad pumpen zu wollen. Statt dass es voller wurde war es nach der Aktion dafür dann ganz platt und ich hörte es zischen...

Vermutlich habe ich  so eine Stunde heimgeschoben (zum Glück musste ich es nicht tragen :-)  ) Auf dem Vorbeiweg holte ich in der PANADERIA noch für das verpasste Frühstück ein kleines "Multicereale" . Nach dem Frühstück war's dann bereits 13:00  Uhr. Ich bockte das Velo auf und versuchte, meinen Pneu vom Hinterrad zu bekommen. "Musste ins Wasser tauchen!" tönte es vom Camper der Nachbarin Marion aus Köln in schönem Dialekt vom Niederrhein. Da war der Schwede nebenan etwas nützlicher. Er versorgte mich mit einem guten Werkzeug, mit dem man den Pneu runterkriegt. Habe ich nicht und überhaupt musste ich lachen. Ich kann zwar einen Camper ausbauen aber habe noch nie in den vergangenen 5 Jahren wirklich was selber am Velo gemacht. Da sträubt sich alles in mir und ich hab auch prompt meine schöne kurze Hose versaut mit der Kette - "siehste!"

Zweimal habe ich dann ein Loch geflickt, aber auch nach dem dritten Zusammenontieren verlor der Pneu Luft - und ich die Geduld. Vor allem waren die Löcher auf der Innenseite, also nicht von irgendwas, das durch den Pneu stach...  Alles aufräumen, Velo einpacken und letztlich dann nach Motril zum Decathlon. An der schönen Burg bin ich vorbeigekommen ...

Im  Decathlon nahm sich ein Mechaniker sofort meines Fahrrades an. Er hat das echt super gemacht. Er fand heraus, dass das Schutzband auf der Felgeninnenseite alt und kaputt war.  So konnten die Muttern der Speichen den Schlauch beschädigen. Band ersetzt, Schlauch ersetzt, alles schön gepflegt und mehrfach gepumpt. Schaltung (locker) fixiert und Kettenwechsler neu eingestellt. Ich schäme mich für die 7 EURO, die er verlangt hat für seine Arbeit... Aber jetzt kann ich wieder Velo fahren und denke, dass ich morgen den zweiten Versuch wage! Auf nach Salobreña!

Dann auf dem Heimweg LIDL  durchsucht. Auch da keinerlei Desserts zum Selbermachen. Absolut nichts! Die Spanier sind da ganz eigen also und der Abfall absolut riesig mit derlei vielen Fertigprodukten und überhaupt!!!

Vom Umzug jetzt noch Fotos von Marion bekommen und eingebaut...  Euch allen eine gute Nacht!

6.1.25 La Herradura - 3 Wochen unterwegs und ein kleines Schockerlebnis

Seit Samstag habe ich nun Strom vom Campingplatz. So kann ich das Velo und auch den Computer jederzeit nachladen, ohne damit meinen Bordakku zu stressen. Dies führte zu meiner ersten kleinen Velotour von insgesamt 45 km nach Nerja [Nercha] und zurück. Die Stadt selber habe ich nicht angeschaut. Das mache ich dann mal bei einem separaten Ausflug mit dem Bus. Ich will  auch die Tropfsteinhöhle besuchen. Die soll sehr eindrücklich sein. War also nur kurz an der Beach, wo ich dafür mein erstes und auch ein feines italienisches Glace bekam. Sogar Tiramisu hatten sie im Angebot!. Die übrigen Gelis hatten bis jetzt nämlich alle zu. Ich fand, dass es recht viele Leute am Strand hatte. Nerja  ist ein grösserer Ort und hat offenbar auch recht viele Touristen. Dafür konnte ich es mir nicht verkneifen, den Mercadona - mein Lieblingssupermarkt - in Nerja zu durchstöbern. Sie sind offenbar alle gleich aufgebaut -  eine riesen Fischtheke mit sehr viel verschiedenem frischem Fisch, Jamon frisch ab dem grossen Knochen (wenn mans zahlen will) und auch sonst ein grosses und tolles Angebot. Ich suchte jedoch explizit nach Puddingpulver, oder z.B. Pulver für Panacotta, Kuchen oder weiss nicht was. Gibt es in diesem riesen Supermarkt nicht. Der Bereich für Mehl und Zucker ist übrigens winzig klein und auch die Pasta war nur irgendwo verschupft in einer Ecke zu finden. Da sehe ich klare Unterschiede zu einem italienischen Supermarkt, oder auch bei uns. Ich werde bei nächster Gelegenheit also LIDL und ALDI überprüfen, um herauszufinden, wie die Spanier diesbetreffend ticken.... Uebrigens ist nach meinen bisherigen Erfahrungen das Wort BIO für Spanier praktisch inexistent. Auf einer Zahnpasta, die ich kaufte, steht es wohl und ich habe auch schon mal ein anderes Bio Produkt gesehen, aber das sind die grossen Ausnahmen. Bio-Gemüse, Bio-Früchte oder sonst was (z.B. Brot) - nada. Wenn ich diese endlosen Treibhausflächen anschaue denke ich aber auch, dass da wohl mit Bio nicht so viel gehen würde. Da wird gewiss massiv gedüngt und wohl auch gespritzt. Im  Vergleich zu Italien und insbesondere unseren Erfahrungen in Frankreich ist Spanien hier also ganz anders... Schade!

Die Velofahrt führte auf einer gut ausgebauten Strasse entlang der Küste. Zum ersten Mal sah ich nun tatsächlich auch recht viele "hippe" Camperfahrzeuge und deren BewohnerInnen. Hääs hatte mir von Hippies in einer Therme erzählt, aber ich selber hatte praktisch noch keine gesehen. Auf der Velotour nach Nerja hat sich das geändert! Auf  der Strecke hat es recht viele  Plätze neben den Strassen - oftmals sogar geschützt vom Strassenlärm und mit Sicht aufs Meer. Muss einfach immer wieder sagen, dass Spanien in dieser Hinsicht ein sehr grosszügiges Land ist. In der Schweiz wäre das aktuell undenkbar, was hier abgeht. In Nerja habe ich übrigens auch sehr gute Entsorgungsmöglichkeiten (Unterflurbehälter - auch für organische Abfälle....) gefunden. Offenbar gibt es da grosse kommunale Unterschiede und bei uns im Ort sind sie einfach noch ein Stück zurück. 

Ja, und  ich habe nun auch meinen  Eindruck zum Verkehr in Spanien gefestigt. So brav die Autos hier unterwegs sind - und zwar bisher ausnahmslos - so extrem fahren die Spanier teilweise mit ihren Motorrädern. Auch in der Nacht hört man sie mit Vollgas herumfräsen.  Seltsamer Unterschied, finde ich.  Mir scheint, dass sie für andere jedoch nicht gefährlich unterwegs sind. Auf der Strasse nach Nerja hatte es allerdings Warntafeln mit einer Anzahl Toter in der vergangenen Zeit. Es muss also schon zu Unfällen kommen...  Spanien ist übrigens ein super schönes Motorradland und insbesonders am Wochenende sind viele spanische Motorradfans unterwegs. Ich würde hier auch gerne Motorrad fahren,  bin allerdings auch sehr zufrieden, wenn ich nur schon das Gleitschirmland Spanien noch etwas entdecken und erleben darf.....

Auf der Rückfahrt hatte ich noch viel Akku - rein mit dem TURBO und heimfräsen :-)

Am Sonntag (5. Januar) machte ich einen längeren Spaziergang zum Aussichtspunkt Cerro Gordo. So 200 Meter über dem Meer und vorne auf der Klippe - zudem in einem Naturpark - das ist schon schön und bietet immer wieder tolle Ausblicke. Heute habe ich auch das Hinterland von dort aus betrachtet, die Berge, über die ich schon geflogen bin und hoffe, dass ich den Flug ans Meer nochmal wiederholen kann, denn die Videos sind mir allesamt misslungen.... 

Am  Abend kam ich gerade noch rechtzeitig zu einem Umzug in La Herradura - sehr ähnlich einem Fasnachtsumzug. Es war  der Umzug der Heiligen drei Könige, der hier in der Gegend gem. Internet vielerorts stattfindet. In der lokalen Bäckerei sah ich heute sogar so etwas wie einen Grittibenz :-) Der Umzug bestand aus mehreren Tanzgruppen (Mädchen von 6 - 14) und Wagen mit Aufbauten und Motiven. Keine Musikkapellen - die Musik dröhnte aus den Lautsprechern der festlich geschmückten Wagen. Von dort warfen sie den Leuten Bälle (für Kinder) und Zuckerwaren zu.  Ich glaube, der Umzug steht auch im Zusammenhang mit Weihnachten (Kinder bekommen am 5. Januar Geschenke und nicht am 24.12.) Von Marion nun noch zwei Fotos "ge-quick-shared"  (coole Sache) und sie hat gerade den Wagen mit den Heiligen drei Königen erwischt und die aufblasbaren Rössli und Schmetterlinge, die mir so gefallen haben... Beim Klick auf das Bild mit den Schmetterlingen kommt ein kurzes Video....

In der Nacht hat es wie angesagt geregnet - recht intensiv und bis am Morgen früh. Der Natur und den Wasserreserven tut das gut und mir gefällt es, wenn's ein bisschen aufs Dach plätschert. Am Morgen hatte es diverse grosse Pfützen hier auf dem Campingplatz und so langsam kommt auch die Sonne wieder hervor (12:30  Uhr).

Mittlerweile bin ich doch schon 3 Wochen unterwegs bzw. fort von zu Hause. Unterwegs bin ich ja schon seit über 2 Wochen nicht mehr. Ich denke, dass jetzt dann die Zeit kommt, dass ich weiterziehen möchte. Diese Woche werde ich noch hier bleiben und vermutlich gegen das Wochenende hin weiterfahren. Das Wetter ist glaub in ganz Europa zur Zeit ein Thema - vor allem mit Eis und Schnee. Hier sind die Temperaturen weiterhin sehr angenehm. In welche Gegend genau, das warte ich mal noch ab. Ich hoffe, der Wetterbericht hilft mir bei der Entscheidung :-)  Ganz sicher will ich noch nach Granada - jetzt oder auf der Rückreise. Heute ist wohl ein Tag, um am PC zu arbeiten. Das Handbuch für die Seemöwe will weitergeschrieben werden...

Alles - Nur das nicht! Und  am  Wochenende ist das passiert, was ich fast so sehr zu vermeiden suche, wie ausgeraubt zu werden. Ich habe mich aus dem Bus ausgeschlossen!. Ich schob die Seitentüre zu und das bekannte "Klack" war umgehend zu hören. Mir war klar, der Wagen ist zu und der Griff zur Hosentasche bestätigte meine Befürchtung. Kein Schlüssel...  Es gab zwei glückliche Umstände, die mir diesmal noch aus der Patsche halfen. Zum einen, dass ich das Seitenfenster unverriegelt offen hatte (Auf dem  Campingplatz kein Problem). Aber das nützt nur was, wenn man auch reinpasst und da passen allenfalls Kinder rein, aber keine Erwachsenen. Ich versuchte es und schob meinen Oberkörper rein bis etwas über den Brustkorb. Das reichte gerade um mit der Hand die Seitentür von innen zu entriegeln. Manno, was für ein Glück hatte ich da! Umgehend habe ich nun für meinen Zweitschlüssel wie schon beim PATSCHIFIG ein Versteck gesucht - und gefunden :-) Supergau knapp vermieden!

3.1.25 La Herradura - Alltag und nochmal zwei Flugtage

Schon ist es der dritte Januar - das Neue Jahr nimmt seinen Lauf. Ich denke, ich werde nun ein bisschen weniger intensiv berichten, denn bei mir kehrt jetzt sowas wie Camperalltag ein und das will ich Euch gar nicht zumuten. Auch von meinen Flügen will ich nicht jedesmal berichten - nur, wenn etwas Spezielles war. Das war gestern, an meinem 18. Reisetag noch der Fall. José. mein spanischer Fliegerkollege, den ich am ersten Flugtag in Otivar kennen lernte, wollte, dass ich nochmal komme.  Es war sein letzter Ferientag sozusagen und heute ist er bereits auf der Rückreise nach Madrid.

Ich wollte die Gelegenheit nutzen zu einem neuen Anlauf mit der Videokamera und tatsächlich haben wir es ein Weilchen geschafft, zusammen zu Fliegen.  Wenn das Video dann fertig ist werde ich es verlinken. Ueberhaupt, damit nur die, die es interessiert, sich betreffend der Fliegerei einfach informieren können hier ein Link, wo es zu meinen Flügen und Kurzberichten geht....  https://www.xcontest.org/switzerland/en/pilots/detail:Bergfalke

Dass unser gemeinsamer Flug und das Filmen nun funktionierte freut mich sehr. Nun habe ich  zu tun, bis das Video fertig ist. Kurz bevor José und ich gestartet sind bekam ich von zwei lieben Fliegergspänli aus der Schweiz eine message. Martina und Dani waren auf dem Weg nach Otivar. Super - wir sehen uns in der Luft. Tatsächlich, auf dem Rückweg traf ich zuerst auf Dani, der mit seinem OMEGA  X-Alps noch lässige Wingovers machte und dann Martina. Ich landete am  Startplatz ein und bald schon kam auch Dani.  Martina war zur Küste geflogen und so plauderten Dani und ich sicher ein halbes Stündchen dort oben, bevor ich mich noch zu einem kurzen Abendflug aufmachte. Um 18:00 Uhr trafen wir uns alle in La Herradura in meiner Beiz und beim 4. Anlauf hat es nun geklappt!!! Es gab Paella für uns vier.

     

Hier noch der Blick von La Herradura nach hinten in die Berge, an denen ich nun dreimal Fliegen konnte , ausgehend von Otivar


Hat also allen gut geschmeckt, auch der Martina, die das Foto machte. Drum kommt nun noch ein Foto von Ihr beim  Sonnenuntergang gleich vor dem Restaurant...

Heute, am Freitag, fuhr ich wieder nach Almunécar. Ich kaufte nochmal von den schönen Wollsocken sowie Früchte und ich löste ein zusätzliches Datenabo für Spanien, damit ich mit meinem schweizer Abo nicht noch in die Datenkostenfalle rutsche. Mein altes handy (ist fix im Camper stationiert und dient dort vor allem für die Ueberwachung des Solarsystems und der Batterie  [Screenshots von vorgestern...¨]) nutze ich nun als Modem und habe die Daten auf meinem handy abgestellt. Auch mit dem Laptop kann ich so ins Internet. Perfetto! Na, und das für  10 EUR/Monat (mit 64 GB). Von daher gesehen kann ich ja munter weiterschreiben... 

Uebrigens, meine liebe bayrische Nachbarin von nebenan, die schon viele Winter hier verbracht hat, gibt mir immer wieder super wertvolle Tips. Super, wie sie sich hier auskennt. So weiss sie auch über die Probleme des Baubooms zu berichten, und dass schon so manche Immobilie hier wortwörtlich ins Rutschen gekommen ist. Erstaunt mich nicht. Teilweise sehr gewagt, was hier gebaut wird!

 Nächste Woche geht es dann weiter. Schliesslich kommt jetzt das Wochenende - das gilt auch für selbstberufene Schreiberlinge! Schös weekend!



1.1.25 La Herradura - Neujahr und nochmal ein Rückblick auf Silvester

Neujahr - ich stehe zeitig auf. Obwohl es nachts draussen aktuell nur noch so gegen 6° warm sein soll komme ich mit den kühlen Temperaturen in der Nacht ganz gut zurecht. Bettflasche ist dabei allerdings obligatorisch bei mir - ach ist die so schön warm

Zuerst laufe (wegen der kühlen Luft lieber Laufen als Velo am Morgen) ich vor Richtung Bäckerei. Es ist kurz nach 8:00  Uhr und mir begegnen all die jungen Leute, die die Nacht durchgefeiert haben. Einer glückselig mit dem letzten Becher Bier, andere müde auf dem Heimweg. Dann wildes Geschreie - da sind ein paar nicht mehr gute Freunde und eine junge Frau weint sich lauthals den Frust aus der Seele. Ich schmunzle - wo ist wohl Norina gerade mit ihrem Trupp in Amsterdam? Auch noch unterwegs, oder doch schon in der Heia??  

Mir geht's gut, ich bin zufrieden mit mir und der Welt, auch wenn der Bäcker heute wie erwartet halt nicht offen hat. Na, dann gibt's halt doch Müsli - auch gut mit den feinen Früchten.  Dann muss ich mich schon sputen, denn um 10:30  Uhr will ich mit Lena wieder nach Otivar zum Fliegen fahren. José kommt auch und nochmal zwei Bekannte von Lena. So fahren wir sehr effizient  mit Lenas Auto zu 5. zum Startplatz.  Schön und vielen Dank Lena, denn da ich nun gar kein Auto hier habe liegt ein oneway drin. Ich versuche wieder dieselbe Strecke wie letzten Sonntag.  Westlich aber ist es recht verhangen und die Basis liegt gerade mal  auf 1'600 Meter. Ist mir zu tief. Das gibt heute nur einen kurzen Flug, aber dafür eine Landung an der Küste und schon geht es stracks Richtung La Herradura. Tatsächlich kann ich die Küste nach einer Weile erreichen und dem Strand entlang Richtung La Herradura gleiten.  Dort ist am Strand Landen unerwünscht - es soll sogar schon Bussen gegeben haben. Ich ziele daher auf einen Strand vor La Herradura.  Die Landung am Nudistenstrand liess ich dann doch bleiben - zudem mit laufender Kamera :-) und wählte den daneben liegenden... 

Rückblick auf Silvester

Gestern war ja nach all diesen sonnigen Tagen der erste Tag, an dem der Wetterbericht für den Abend NIederschlag angesagt hatte. Es sah aber bei uns problemlos aus und so fuhr ich mit dem Velo wieder auf den schönen 

Auf dem Rückweg vom Landestrand nach La Herradura                                                       Aussichtspunkt Cerro  Gordo am westlichen Ecken der Bucht. Dort bot sich mir ein überwältigender Szenerienmix. Rechts und links in gewisser Entfernung Regenfahnen bis an die Küste. Im Osten ein Regenbogen und  auf dem Meer draussen spiegelte das Wasser in allen Farben, je nachdem, was für Licht dort gerade einfiel. So etwas habe ich gaub noch nie gesehen, so ein Schauspiel! Absolut unglaubliche Farbenvielfalt. Und genau an diesem Abend liess ich Depp mein handy im Bus - wohl mit der Intention, nicht ständig am handy zu sein.  Aber genau in diesem Moment hätte ich es dringend gebraucht!  Ich hätte mir die Ohren abreissen können... 

Dann aber merkte ich, dass ich diesen Moment einfach für mich geniessen musste - nicht Einfangen und nicht Festhalten. Im Jetzt sein und die Vergänglichkeit akzeptieren. Der Gedanke gefiel mir, auch wenn ich immer noch liebend gerne ein Foto gehabt hätte... 

Dann kam noch so ein besonderer Moment, als sich von Osten her ein grosser Schwarm Vögel gegen unseren Felsvorsprung über das Meer hinbewegte. Natürlich waren das Möwen, aber anfangs waren sie so weit weg, dass ich es nicht sicher sagen konnte. Irgendwann drehten sie vergnügt genau ob mir ihre Kreise im Aufwind.  "SEEMOEWEN" ging es mir durch den Kopf - das sind ja Seemöwen und glücklich schaute ich zu Ihnen hinauf, hört ihre markanten Schreie und empfand eine grosse Verbundenheit. Nach und nach entfernten sie sich und verschwanden im dunkler werdenden Abendhimmel... Ich empfand dieses Erlebnis nicht als zufällig - es war mehr für mich und ich empfand eine grosse Freude. Der Regen setzte ein und ich presste mich auf der windabgewandten Seite an den alten Cerro Gordo, den alten Steinturm. So konnte ich mich fast ganz vor dem Regen schützen. Eine Dreiergruppe tauchte auf und suchte auch ein bisschen Schutz. Der Mann kam dabei sehr dicht bei mir vorbei und wurde auf das auf meiner Jacke aufmerksam. Plötzlich kam in breitem Züridütsch völlig unerwartet: "Bisch du us de Schwiitz?". Antonio stellte sich mir als spanisch-stämmiger Secondo vor, der 1999 mit der Absicht "für ein Jahr" nach Spanien gegangen war. In der Schweiz übte er den Primarlehrerberuf aus. Das Schulsystem hier in Spanien macht und machte es ihm praktisch unmöglich als Lehrer zu arbeiten. Heute ist er mit einer Spanierin verheiratet und lebt in Almeria. Wir hatten ganz schön viel zu erzählen - war wirklich spannend, seine Geschichte und die Erfahrungen. Er ist vornehmlich Hausmann und macht ab und zu Stellvertretungen in der Schweiz. Er würde auch gerne wieder in der Schweiz sein, denn da sind viele seiner Freunde aus der Jugend.... Hin- und hergerissen, aber nicht unglücklich schien mir Antonio. Ein sympathischer Kerl und eine lustige Ueberraschung, dass ich ihm über den Weg lief (..oder er mir). Während wir so am Reden waren tauchte der feuerrote Ball der Sonne "zischend" am Horizont ins Meer. Wunderbar!

Weil die Welt halt immer mal wieder "soo klein" ist, kennt Antonio auch Andy Flühler, einen ehemaligen GS Fluglehrer aus der Region Wil, der jetzt nur noch mit seinem Flugreisen-Unternehmen "FLY  WITH  ANDY", dem grössten und renomiertesten im deutschsprachigen Raum, unterwegs ist. Ich sah deren Bus vor Tagen zweimal in Almunècãr. Und genau der ist immer um den Jahreswechsel mit einer Reisegruppe in Andalusien und jeden 1. Januar um 1.00 Uhr morgens trifft Antonio (ist kein Pilot) den Andy immer in derselben Bar (mit Ausnahme von 2022). Da hab ich natürlich einen Gruss aufgetragen... Antonio und ich sagten uns amüsiert "lebwohl" und ich schaute, dass ich in einer Regenpause mit dem Velo möglichst trocken zum Zeltplatz zurückkam. Was für schöne Erlebnisse ich an diesem Abend doch hatte!! 

Bereits so gegen 21:00 Uhr kuschelte ich mich in meine Decke (mit Bettflasche) und gedachte zu Schlafen. Bis nach 2:00 Uhr morgens tat ich aber kein Auge zu, denn die Schweden neben mir hatten eine lebhafte "Gartenparty" mit Musik und vergnügten Campinplatzgesprächen (nicht so mein Fall).  Was wollte ich ihnen da böse sein? Es ist schliesslich nur einmal Silvester. Ueber den Durchhaltewillen der gut 75-jährigen Schweden bin ich doch erstaunt - so gegen 3:30 Uhr seien sie dann auch im  Bett gewesen, sagte sie mir heute Abend :-)

Also das alte Jahr hat für mich sehr schön geendet und das Neue schön begonnen. Ist das Glück?  


31.12.24 La Herradura - Silvester

Heute ist der letzte Tag dieses Jahres - Silvester. Der Wetterbericht sagt für heute Abend leichten Niederschlag an. Tatsächlich haben sich die Wolken heute im  Hinterland schon früh aufgebläht. Mal schaun.... In 5 Tagen dann hat es mehrere Tage mit Niederschlag gemeldet. Na, der Natur täte es sicher gut.  Ich staune sowieso, wie die Natur das hier aushält. Dann habe ich mich auch gefragt, wie das denn hier mit den Blättern der Bäume ist - sie werfen sie ja gar nicht gleich ab, wie bei uns. Das muss ich mal noch rausfinden...

Gestern und heute habe ich mein Velo auf Vordermann gebracht. Na, es hatte den Service auch wirklich nötig! Jetzt sind die Kette und die Zahnräder wieder von dem eingedickten klebrigen Dreck befreit und alles schön geölt. Der Bremssattel der Hinterradbremse sitzt auch wieder mittig und esfühlt sich tatsächlich anders an jetzt - das Fahren :-) 

Dann habe ich mit neuen Schrauben aus dem Eisenwarengeschäft und meinem Akkubohrer das Netzteil vom Velo mit einem Magneten bestückt.  So hält es jetzt tip top am metallischen Unterbau der Beifahrersitzbank und ist dennoch jederzeit griffbereit. Ich liebe Magnete - perfetto!  Auch einen neuen Haken (also den alten) habe ich nun im Arvenschrank drin, um den Veloschlüssel immer am selben Ort zu haben. Also wieder ein kleiner (schöner) Bastelrückfall sozusagen. Mittlerweile hat eigentlich alles seinen Platz gefunden und ein bisschen optimieren kann man immer.  Für jede Kleinigkeit hatte ich ja dann doch nicht geplant und fand, dass sich das unterwegs schon noch ergeben wird. Mit meinem kleinen  Werkzeugset kann ich bisher alles bewerkstelligen und optimieren. Das macht Spass. Bin also bis jetzt wirklich sehr zufrieden in und mit meiner Seemöwe.  Sie "verhebt", wie man bei uns sagt. 

So zum  Beispiel auch meine Solarstromanlage, die ich in diesem Kapitel kurz vorstellen will. In den Wintermonaten ist sie zwar am unteren Limit, aber es geht mit kleinen Einschränkungen.

Auf dem Dach sind 2 x 100 Watt-Panele montiert. Günstige - wohl chinesische. Zu  Hause habe ich die maximale Leistung schon gesehen - hier jedoch liefern sie bis jetzt im besten Fall 2/3 der angegebenen Leistung. Warum? Nun, ich denke, es hat mit der flachen und leicht seitlich gekippten Montage auf dem Dach zu tun und auch damit, dass die Sonne  noch relativ flach einstrahlt. Zwar vom meist wolkenlosen Himmel aber das genügt nicht für volle Leistung. Könnte ich die Zellen kippen, so wie das mit einem Aufstelldach geht, würde ich noch mehr Stromertrag erzielen.  Wie ich schon geschrieben hatte, hat mein Kühlschrank mit seinen 90 Litern natürlich einen recht hohen Strombedarf. Schätze so rund 10-15 Ah pro Tag, was grob auch soviel in Bezug auf die Akkukapazität ergibt.  Wenn ich dann noch den Laptop lade oder gar dien Veloakku, dann reduziert sich die Kapazität der Batterie so drastisch, dass ich nicht innerhalb eines Tages wieder auf 100% komme. Aktuell schwanke ich so zwischen 60 und 80%, nicht weil ich nicht in der Sonne stehe, sondern weil ich zuviel Geräte nachlade und viel Strom verbrauche. Der 120Ah LiIonen-Akku ist auch gem. Angaben von WAERCHZUEG, meinem Campershop in Winterthur, von der Auslegung her am unteren Ende. Allerdings passt er genau unter den Fahrersitz, was ein klarer Vorteil ist. Grössere Kapazität geht da aber nicht!  

Wenn jetzt dann in einigen Tagen regnerisches Wetter kommt werde ich also mit dem Strom klar haushalten müssen. Aber das heisst ja nicht, dass ich keinen Strom habe. Gestern bekam ich noch eine Anregung von Lena, einer Gleitschirmpilotin hier auf dem Platz.  Sie hat 1,3 Kw/h auf ihrem Wohnwagen installiert :-) 

Sie meinte, wenn man mit einem Spiegel, oder auch nur eine weisse Fläche nutz, um Sonnenlicht zusätzlich auf die Zelle zu reflektieren, könne man den Ertrag steigern. Man erhöht quasi die Fläche, die Sonnenlicht aufnimmt.  "Faszinierend" fand ich und habe das heute mal getestet. Allein mit der Abdeckmatte einer Rückscheibe vom Bus konnte ich zusätzliche 0.5 Ampère Leistung erzielen.  Das werde ich also zu  Hause mal anschaun, was da möglich wäre, ohne grossen weiteren  Aufwand.



Aktuell sieht es so aus, wie man auf diesen Fotos sieht...

Momentaufnahme bei aktuell guter Einstrahlung und rechts die letzten 4 Tage im  Vergleich

















Für mich war das vergangene Jahr ein sehr spezielles, denn ich habe mich noch nie in so ein aufwändiges Projekt gestürzt wie den Ausbau der Seemöwe (Allenfalls war "Familie" noch etwas aufwändiger). Dass ich nun mit dieser Seemöwe einen Winter im warmen Spanien verbringen kann ist ein ebenso spezielles Erlebnis für mich.  Alles in allem also ein besonderes Jahr, ein schönes und erfülltes und eines das für mich hier in La Herradura friedlich zu Ende geht!

 Ich wünsche Euch nun allen einen frohen Silvesterabend - rutscht gut und fröhlich ins Neue Jahr und hoffen wir, dass uns der Frieden auch nächstes Jahr erhalten bleibt. Dort, wo jetzt Krieg ist kann man nur hoffen, dass auch dort Frieden wieder einkehren darf!

30.12.24 La Herradura - Planänderung

Wenn ich zu Hause von meinem Plan erzählte, den Winter an der Wärme zu verbringen, dann stand immer Teneriffa im Vordergrund, und ja, reizen würde es mich. Aber ich denke, diese Insel werde ich vielleicht ein andermal noch bereisen können. So wichtig ist das ja nicht. Andere Sachen sind mir wichtiger. Z.B. nicht noch viel mehr Umweltbelastung durch meine "Winterflucht" zu generieren. Dann ist die Ueberfahrt für mich auch nicht das, was ich suche ;-) [ich habe insgeheim eine Furcht vor dem Meer]. Zuletzt aber ist es hier in Almunecar ja so schöön warm, dass es sich gar nicht aufdrängt, noch weiter zu fahren. Die Nächte insbesonders sind auf Teneriffa nicht wärmer und das ist im Camper natürlich wichtig. Ob es am Tag 5° wärmer ist, ist mir bei soviel Sonnenschein, wie es hier aktuell gibt auch nicht wirklich wichtig. Dann aber hat es da noch etwas, das allenfalls das highlite dieser Reise werden könnte. Rund 2 1/2 Stunden von hier liegt Algodonales - sozusagen ein Wort, das bei Gleitschirmfliegern euphorische Gedanken aufkommen lässt. Nicht nur sehr gut und praktisch täglich soll es dort Fliegbar sein - man berichtet von Schwärmen von bis zu hundert Geiern, mit denen man die Thermik geniessen kann. Also das wäre für mich glaub tatsächlich der Hammer, das ein Weilchen lang zu erleben und allenfalls ein schönes Video davon gestalten zu können!  Ich freue mich drauf und plane Mitte bis Ende Januar dort hinzufahren. Aktuell ist es dort nachts kälter als hier, drum lasse ich das Neue Jahr gerne noch etwas voranschreiten und hoffe, dass es im Februar schon etwas wärmer wird mit dann auch längeren Tagen.

Nach meinem Ausflug von gestern ging es mir abends nicht ganz 100%. Hatte mich wohl auf dem Flug verkühlt. Na, auf 1500 Meter ist es hier dann halt auch recht frisch... Heute Morgen haben meine "Abwehrmassnahmen"  Wirkung gezeigt. Fühlte sich alles wieder gut an - juhui. So gegen 11:00  Uhr - nach dem Einkauf bei der Panaderia und dem Eisenwarengschäft (Tolle Auswahl) gab's dann endlich Z'Morge. So hält man es dafür dann auch wieder gut aus bis zum  Abend und heute soll es bei mir Fondue geben. Bin ja mal gespannt, wie ich das hinkriege mit dem Gasherd...

Dann habe ich noch den Inhalt von der Vorratsschublade und dem Geschirrschränkchchen getauscht. Mal schaun, ob es so besser ist, sonst tausche ich es doch einfach wieder :-)   












Dann habe ich zwei neue "Haken" montiert, bzw. gegen die beiden alten ausgetauscht. Von denen sind mir ständig die aufgehängten Jacken etc. runtergefallen. Sie hatten einfach einen zu kleinen Kragen... Die neuen Haken aus dem tollen Eisenwarengeschäft in  La Herradura sind exzentrisch und da plumpst so schnell nichts runter. Ich konnte sie mit denselben Metallschrauben befestigen - perfetto!

So, und heute Abend dann der erste Fondue-Versuch. Hab ja keinen Caquelon, aber am Schluss hatte der Käse die passende Temperatur und es ergab sich eine Masse. War fein, zusammen mit spanischem Weisswein - "gute Combinacion".

Jetzt gehe ich noch an die Playa. Dort hat es Lokale mit live-Musik. Mal schaun, ob sie mir gefällt.

Bona notte zusammen!

29.12.24 La Herradura - Ausflug nach Otivar und ein schöner Flug

Gestern war ich einfach in La Herradura, bastelte ein bisschen an meinen Modellgleitschirmen und machte einen neuen Anlauf für die Paella. Nada! Ich war schon wieder zu spät - die Küche wollte zumachen. Jetzt habe ich begriffen - ich muss spätestens 18:00  Uhr dort sein, weil PAELLA halt 25 Minuten braucht. Ich werde es wieder versuchen.  Das Restaurant ist gut und hat eine schöne Aussicht. Das Personal kann einen also laaange warten lassen - so lustig. Ueberhaupt scheint mir - die Spanier sind keine Höflinge.  Sie sind nicht unfreundlich, aber auch keine, die einem "hinten rein kriechen" - Ihr wisst, was ich meine ;-)   Auch gut so :-)

Ja und heute Morgen relativ früh aufgestanden (schon um 8!) und dann mit dem Camper Richtung Almuñécar. Von dort geht es dann ca.15km bis nach Otivar. Nicht viel weiter also, wie wenn ich von zu  Hause zur Ebenalp fahre. Nach dem Ort geht die Strasse immer weiter rauf und windet sich in engen Schlaufen, denn das Gelände ist recht wild und zerklüftet. Zuerst kommt man an den Landeplatz, der auf 550 Meter liegt. Unten im Tal will man nämlich nicht landen müssen! Von dort geht es weitere 380 Meter hinauf zum Startplatz. Wenn es nicht trägt also eher nur ein kürzerer Abgleiter. José, mit dem ich zum Startplatz gefahren bin, wusste auch nicht, ob es Thermik haben würde. Wir liessen uns also überraschen... 









 Der Startplatz ist schnell überhöht....                                                                   mit José zusammen in der Luft                                                                           Blick zum nahen Mittelmeer

Der Blick geht mit etwas Ueberhöhung bis zu den weissen Gipfeln der Sierra Nervada

Landeanflug und die Karte vom Flug

Beim Stern ist mein Campingplatz



 








Der Flug dauerte 2 Stunden und hat mir sehr gefallen. Zum einen war da der Südostwind, der zu beachten war, wenn man nicht total am falschen Ort absaufen wollte. Zum anderen mussten Leesituationen beachtet werden, denn es galt einige Geländerücken zu überspringen. Die regelmässige Thermik half mir, immer wieder auf Höhe zu kommen. Vom Wendepunkt aus zurück war zu Beginn ziemlich viel Beschleuniger von Nöten, sonst wäre ich bei diesem vom Wind umspülten Berg wohl nicht weggekommen und dann hätte ich eine rechte Odysse vor mir gehabt, bis ich wieder beim Camper gewesen wäre. Sowieso, das wäre ein toller one-way Tag gewesen, aber das will ich mir nicht antun!

Mit  José habe ich dann noch Fotos und die Telefonnummer ausgetauscht.  Er hat sich sogar den messenger SIGNAL heruntergeladen, um mit mir kommunizieren zu können. Ich muss sagen, das waren bis jetzt zwei sehr, sehr sympathische Begegnungen mit spanischen Piloten. Gracias España!

Zurück auf meinem Campinplatz habe ich erst mal was gegen meinen riesen Hunger unternommen und jetzt merke ich, dass ich mich wohl erkältet habe in der Luft. Aber schön war's. Hab ja Zeit, mich wieder aufzupäppeln :-)


Hier links siehst Du noch die herzigen Wellensittiche, die hier auf dem Campingplatz wohnen. Hier wachsen neben Mandarinen, Avocados und Bananen noch manche andere mir unbekannte Früchte und es hat recht exotische Vögel, wie man sieht. Nach wie vor geniesse ich es, hier zu sein. Die Entschleunigung geht voran.

27.12.24 La Herradura - Ausflug nach Almuñécar und ein paar Gedanken...

Hier auf dem Campingplatz CERRO  GORDO in La Herradura sind eigentlich nur Nordeuropäer - der Platz ist fast ausgebucht. Seitlich wohnt ein schwedisches Paar 70+ und über die Strasse Deutsche, die schon eher gegen 80 gehen. Sie haben mir gestern den Tip gegeben, man könne mit dem öffentlichen Bus günstig nach Almuñécar fahren und da sei am Freitag Markt.  So habe ich mich kurz vor 8 Uhr geweckt und bin dann frühzeitig an die Bushaltestelle, um den Bus auch sicher zu erwischen. Der topmoderne Bus fuhr zügig die eng gewundenen Strassen und ich war froh, musste ich den nicht selber steuern. Die Haltestelle in Almuñécar war gleich in der Nähe des Marktes. So machte ich mich dran und lief schön alle Stände ab. Gekauft habe ich etwas bei einer "Töpferei" und bei einem der wenigen Gemüsehändler. Ob Zitrone, Tomate oder Sughetti - alles kam in den Sack und wurde zu einem Preis verrechnet. Geht zumindest sehr speditiv, dieses Preissystem. Die Bekleidung war enorm günstig - z.B. 5 Unterhosen für 5 EUR oder drei Paar Socken mit Wollanteil für 5 EUR. Habe sehr viele Sachen geprüft und wage zu behaupten, dass praktisch überall made in P.R.C. draufstand. . Das heisst, dass die Marktfahrer eigentlich alle ausnahmslos Billigware aus China verkaufen. Die Socken haben mir gefallen und ich habe sie gekauft. Aber will ich mich denn hier mit Sachen aus China eindecken - nein! Dazu nachher noch mehr....

 Völlig vermisst habe ich Stände mit Esswaren, wie ich sie aus Italien kenne. Nada! 

So machte ich mich dann bald einmal auf, um die Burg San Miguel zu besichtigen. Schliesslich habe ich mich ja gestern beschwert, dass ich in  Spanien bisher kaum Altertümer zu Gesicht bekommen habe. Die Burg ist gut im Schuss, also neuzeitlich renoviert, aber nicht wiederaufgebaut. Auf diversen Infotafeln bekommt man mehr zur Geschichte der Burg und damit auch der Stadt zu lesen. Der Ort bestand schon, als die Römer 8 Jahre vor unserer Zeitrechnung hier ihren Einfluss ausbreiteten. Die Stadt bekam in mehreren Wellen die typischen Bauten der damaligen römischen Kultur und wurde von Caesar "Sexi Firmum Julium" genannt. Im 8. Jahrhundert wurde es zum Zufluchtsort eines vertriebenen Herrschers aus Damaskus (Der Begriff El-Andalus [Andalusien] steht damit in Zusammenhang). Um 1'100 wurde die Stadt zu einer arabischen und auch die Burg wurde demzufolge umgebaut. Irgendwann im 16. Jahrhundert dann wurde die Gegend "katholisch", als von christlichen Fürsten beherrscht und wieder erfolgten viele bauliche Veränderungen. Da hätten wir also Geschichte im kurzen Aufriss und auch so manche Erklärung für die Einflüsse, die auf Spanien gewirkt haben. Die Burg und die Stadt sind damit auch ein Zeugnis dafür, dass Veränderung geschah und folglich auch zukünftig geschehen wird. Hat mir also gefallen und hier nun ein paar Bilder...

Foto eines Modells der Burg und Altstadt [so würde es mit dem Gleitschirm aussehen :-) ]


   

Anschliessend spazierte ich  Richtung Altstadt und durch diese hindurch. Wie alt die Häuser dort tatsächlich im Ursprung sind - ich konnte das nicht erkennen. Allerdings sind sie alle relativ neuzeitlich im Aussehen. Die Gassen waren - so wie ich das aus Italien kenne - eng und über Treppen verbunden.  Da würde also auch ein 3-Rad Piaggo nichts mehr nützen :-)

Auf einem schönen Platz war eine Art Restaurant - eher nicht kommerziell. Dort habe ich meiner Verwandten Amalia dann endlich eine Postkarte mit dem Postcard-App geschrieben. Die Gesichter und die Sprache vieler älterer Frauen erinnern mich mächtig an sie und obwohl ich eigentlich keinen Kontakt habe mit Ihr bekommt sie nun einen Neujahrsgruss aus ihrer alten Heimat nach St.Gallen ins Riethüsli. Freut mich!

In der Altstadt fand ich dann noch ein neues Paar Schuhe - soll aus Spanien sein - für meine etwas geplagten Füsse. Das war's dann aber mit Einkaufen und ich machte mich wieder auf die Heimfahrt mit dem Bus. Ueber den Gang sassen 4 spanischen Frauen - mal stiess noch eine dazu und mal gingen zwei weg, aber sie kannten sich alle und parlierten mit starken und lauten Stimmen untereinander und auch mit dem Busfahrer. Zwischendurch wildes Gelächter und herzliche Freudigkeit. Um diese Emotionalität muss man sie einfach beneiden finde ich! Das ist etwas sehr schönes und kostbares, was die Spanier da besitzen. Und schon sehe ich wieder Amalia, die genauso ungestüm und emotional sein kann. Vermutlich wird sie in der Schweiz ab und zu emotional frieren...  Españoles felices

Und ein paar Gedanken...

Heute Morgen las ich in der SRF News-App, dass schon wieder ein russisches Schiff Datenleitungen in der Ostsee beschädigt hat. Was auch immer die Intention von Russland oder China ist, solche offensichtlichen Sabotageakte zu verüben - ich denke, wir werden es noch erfahren. Viel mehr fand die Bemerkung mein Interesse, dass Finnland das russische Schiff "festgesetzt" hat, obwohl es sich noch in den internationalen Gewässern befand und dies daher nach geltendem Recht nicht zulässig wäre. "Gut gemacht" fand ich und mir kam wieder der Gedanke, der mir schon so lange im Kopf herumschwirrt und den ich doch nie erwähnen oder veröffentlichen kann. Ich denke nämlich, dass wir in unserem politischen Handeln dringend umdenken müssen, ohne  uns damit zu "verraten" bzw. unsere Wertvorstellungen aufzugeben. Wir müssen politisch die Füsse wieder auf den Boden bekommen und damit meine ich "die Realität vor Augen".  Im Umgang mit totalitären Staaten z.B., und derer hat es sehr viele, ist es nicht  angebracht, sich an der Nase herumführen zu lassen, als würden solche Akteure die schönen Regeln interessieren, die man sich einmal ausgedacht hat. Wenn dann nur, um sie auszunützen!

Am Beispiel des russischen Sabotageschiffes wird das aus meiner Sicht deutlich. Da wird erneut absichtlich erheblicher Schaden herbeigeführt - soll man sich das einfach bieten lassen und die internationalen Regeln anwenden, die ja ganz offensichtlich hier nur ausgenützt werden?  Hier braucht es - wie man in Deutschland sagen würde - "harte Kante". Gut gemacht Finnland!

Ein zweites Thema, das ich ansprechen möchte ist unser Bewusstsein für die Bedrohung, die China für uns bedeutet. Erneut möchte ich hier hervorheben, dass wir  realistisch beurteilen müssen. Und Realität ist, dass China ein absolut totalitärer Staat und  zunehmend auch imperialistischer Staat ist. Menschenrechte? Rassendiskriminierung? Recht und Ordnung? Faire Handelsbeziehungen? usw. - vermutlich alles Fremdwörter für die Parteifunktionäre und gewiss keine Werte, denen sie Beachtung oder Bedeutung beimessen würden. Und was nun erwarten wir von Beziehungen, wirtschaftlichen oder politischen, mit einem solchen Land? Für mich heisst das absolut nichts Gutes, in welchem Umfang China bereits die Warenströme dominiert. Wir werden mit Billigware oder auch verbilligter Ware geschwemmt. Oftmals schauerliche Billigware, wie ich in einem der häufig zu findenden CHINA-shops (absolut komplettes Haushaltsprogramm) hier in Spanien sah. Aber Qualität spielt keine Rolle, wenn es einfach super billig ist. Die Folge (und die dürfte "planwirtschaftlich" und politisch beabsichtigt sein) wird sein, dass wir zunehmend aufhören, diese Waren selber herzustellen - auch weil wir halt teurer produzieren (bereits Realität). Denken wir diese Entwicklung weiter, dann wird sich irgendwann kaum noch eine Arbeit hier rentieren. Wovon aber sollen wir dann leben, wenn nicht in totaler Abhängigkeit von genau eben diesem China? Ist es wirklich eine schwierige Frage, was das letztlich für uns, unser Leben und unsere Freiheit bedeuten wird? Ich selber will darum - so gut es geht - auf Waren aus China verzichten.

Letztes Thema - zumindest für heute. China gilt zum Beispiel im internationalen Postabkommen immer noch als Entwicklungsland.  Das hat extrem tiefe Posttarife zur Folge. Dies ist eine Türe, die China aktuell dazu nutzt, um uns mit seinen Billigwaren zu fluten. In Regeltreue, aber besonders auch Trägheit lassen wir solche offensichtlichen Missstände bestehen, statt konsequent  dem Einhalt zu gebieten, was uns letztlich zerstört. Wenn ein solches internationales Postabkommen so verdrehte Bedingungen definiert muss man es verlassen! Freihandel - Lieblingswort der Globalisierung - bringt aus meiner Sicht in der Entwicklung über die Jahre und Jahzehnte 

- grosse zusätzliche Umweltbelastungen aufgrund weiterer Transportwege

- wirtschaftliche Verarmung (Produktionen werden aus Wirtschaftlichkeitsgründen eingestellt. Das ist bereits vielschichtige Realität)

- und nach der wirtschaftlichen auch in politische Abhängigkeit 

Von China abhängig zu sein ist das, was ich gewiss meinen Töchtern nicht wünschen möchte. Aber ist das nun unser Schicksal und ist es einfach der Lauf der Dinge, so wie Almuñecàr halt mal römisch, mal islamisch und mal wieder christlich war? Ist es einfach Lauf der Geschichte, oder ist es nicht an der Zeit, zu handeln - bodenständig, mit "harter Kante" und ohne Wunschdenken? Geschichte ist im Rückblick nicht mehr zu ändern - was man ändern kann ist die Zukunft! Entscheidend für die Zukunft ist das, was wir heute tun.

Vielleicht magst Du mir etwas zu meiner story oder auch zu diesen - zugegeben vermutlich sehr überraschenden - politischen Gedanken schreiben? Gerne! Du erreichst mich über mail (Adresse ganz oben) oder über die messenger THREEMA bzw. SIGNAL (+417991982456). 


So, nun hab ich es endlich mal geschrieben - nicht auf facebook, Insta oder so, sondern hier bei mir auf meiner Homepage. Gut so!

Das mit der Paella hat heute schon wieder nicht geklappt. Jetzt habe ich es aber verstanden - sie haben immer am Abend ab 20:00 Uhr geschlossen. Nächster Paella-Anlauf also morgen um 18:00  Uhr.

Für das Wochenende plane ich nicht viel. Ich habe noch einiges zu lesen und möchte mal die Modellgleitschirme parat machen.  Am Montag plane ich ins Fluggebiet Otivar zu fahren - vielleicht nur kennen lernen und vielleicht auch Fliegen. Mal schaun. Schös weekend Eu allne!

26.12.24 La Herradura - Meine Seemöwe

Nun möchte ich Euch doch mal ein bisschen etwas von der SEEMOEWE zeigen, meinem tollen VW-Camper! Es ist so, wie ich mir das immer wieder sagen musste - jetzt, wo sie fertig ist zählt nur noch das, was sie ist und nicht die Arbeit und all die Ueberlegungen und Frustrationen, die es brauchte, bis sie fertig war.

Der Tisch

Noch am Seemöwenfest hatte ich ja gar keinen Tisch (und noch so manches andere). Marcel und Karin regten dann an, diesen als herausziehbaren Tisch zu gestalten, so quasi wie eine Schublade (die obere fehlte ja auch noch :-) )

Ich habe das dann ausprobiert und mit Restbambus einen klappbaren Tisch gefertigt. Bei der Imitation des Herausziehens gab es aber Probleme und nicht zuletzt war  das fixe Teil des Tisches so immer über  grossen Schublade - der Zugriff auf diese also verbaut. Die geplante kleine Schubade wäre dem Ausziehtisch zum Opfer gefallen - das alles gefiel mir nicht wirklich.

Dann prüfte ich wieder die Variante, die ich bereits im Kopf hatte mit der Befestigung an der rechten Klapptüre vor dem Gasbehälter. So habe ich es dann auch realisiert. Der Tisch wird dort mit einer Schraube fixiert, rastet in einer Hohlkehle ein und sitzt trotz nur einer Schraube sehr fest.  Die Türe hat zudem drei Klapscharniere und verträgt die Belastung mühelos. Wenn ich den Tisch dann aufklappe liegt das linke Teil auf der leicht herausgezogenen unteren Schublade auf und hat so auch eine sehr gute Stabilität. Muss ich an die Schubladen, dann muss der linke Tischteil halt zuerst umgeklappt werden.


Ach ja, und unter dem Tisch hat es natürlich noch diese klappbare Stütze, sonst wär ich ja ein technischer Tausendsassa :-)

Bis jetzt hat diese Konstruktion bestens funktioniert und ich denke, das hält auch auf Dauer. Einfach die Schraube sollte man nicht verlieren :-) Zum Glück hat es in La Herradura ein Eisenwarengeschäft - und was für eins!




Der DOMETIC  Gaskochherd

Für mich ist so ein Herd wirklich super. Man kann mit zwei Flammen schon ganz gut Kochen - nicht alles, aber mehr als nur Suppe oder ein Spiegelei! Er macht mir aber auch heisses Wasser zum  Abwaschen, eine Tasse Tee oder z.B. die Wärmflasche für kalte Nächte.

Auf diesem Herd haben die Pfannen einen guten Halt, so dass es nicht noch zu unnötigen malheurs kommt. Muss er mal geputzt werden, so lassen sich die Standfüsse wegnehmen und man kann recht einfach drüberfegen... "Häsch gsäh Norina, er isch schö putzt :-)"



... und der Rest der Küche?


Nun, da wäre noch mein Gewürzkästli (links) und das Schränkli für die Schminke etc.... (rechts). Ich habe den Raum zwischen dem Verstärkungsrahmen des VW Buses und der Decke sinnvoll mit diesem Schränkchen nutzen können und mit zwei Schiebetüren geschlossen. Sehr praktisch und wertvoll für mich, denn sie sind so genau am richtigen Ort. Auf der Pendenzenliste sind noch kleine Zwischentablare und die innere Ausgestaltung.


Die weisse Fläche zwischen der Arbeitsplatte und dem Schränken ist ohne eigentlich Funktion und verbirgt einzig ein paar elektrische Installationen und dient ansonsten nur der Optik.






Mein Goldstück: Der DOMETIC  90L Kühlschrank (mit Gefrierfach)

In meinen beiden vorherigen Campern hatte ich jeweils einen 45L Kühlschrank. Das ging, aber im  Sommer fand ich es immer mühsam, wie ich alles reinquetschen musste. "Ein grosser Kühlschrank muss es sein" sagte ich mir daher bei der Planung und ich beliess es nicht beim 75 Liter, sondern "wenn schon, denn schon" war die Devise und ich bin mächtig stolz auf mein Goldstück. 

ABER - nach dem dritten Tag war die Batterie auf 40% und die Tendenz fallend. Ich hatte nämlich gefrorene Sachen dabei und den Kühlschrank auf dem MAXIMUM. Aufgrund der kurzen Tage und der Reise auf der Autobahn mit häufigen Unterbrechungen der Sonnenbetrahlung hatte ich täglich nur ca. 220 Wh Ertrag. Zusammen mit dem Stromverbrauch der Lampen am Abend und dem Kühlschrank war das deutlich zu wenig. Die Batterie wurde leerer und leerer. So musste ich dann am 4. Tag die Leistung des Kühlschranks runternehmen - das bedeutete auch, dass das Gefrierfach nicht mehr gefroren war. Mittlerweile ist das alles aufgegessen und die Leistung des Kühlschranks auf dem Minimum, was für eine Temperatur von 9° im Kühlschrank genügt. Jetzt, wo es nur wenige Stunden am Tag wirklich warm ist genügt das und im  Sommer habe ich dann deutlich besseren Ertrag auf den Solarzellen, weil die Sonne höher steht und die Tage länger sind.






Der ARVENSCHRANK

Das Herzstück für meine Ordnung mit Kleidung und anderen Dingen ist natürlich ein Schrank und wie schon den Alkofen und Teile der Truhe/Bett habe ich auch diesen Schrank mit Arvenholz gebaut, das mir meine freundliche Schreinerin Frau Looser aus Stein/Toggenburg zurecht gemacht hatte - nochmal gracias ins Toggenburg!

Die grosse Türe ist noch aus Tannenholz, aber zu  Hause steht dann schon die richtige Türe, die ich noch bearbeiten/verzieren will vor dem Einbau.

Dem Bett zugewandt ist der etwas kelinere, aber auch schmuckere Teil des Kastens. Die Breite von 80 cm wollte ich nicht in einem Stück nutzen - wie soll man da auch hinten an die Sachen kommen? Drum die Aufteilung seitlich bzw. das grössere Teil dann an der Front. Passt so!

Zum Schrank gehört unten auch noch von der Front her zugänglich das WC Abteil. Die Trenntoilette von Trelino passt dort genau hinein und oben drauf hat es noch ein Fach für ein paar nötige Utensilien. Hab's nun schon zweimal (gerne) benutzt, denn wenn's mal sein soll ist es einfach gut, wenn man auch kann....

Die Entsorgung geht gut, da das "Feststoffabteil" mit einem Sack ausgerüstet ist, den man Robbydog-mässig entsorgen kann - Zwischenlagerung durchs Dachfenster auf dem Dach. So ist trotz der Enge im  Bus die Geruchsbelastung erstaunlich problemlos!

Auf der linken Seite gehört ein Teil des Schranks zur Truhe, die ja gesamt 2,4m lang ist, also die 2m vom Bett und 40 Zentimeter unter dem Schrank.

Die Truhe     Kernstück meiner Planung muss man wohl sagen, denn auch das ist etwas, was ich bis jetzt in jedem Camper verwirklicht habe, nämlich eine gute Aufbewahrungsmöglichkeit für Gleitschirme - wenn möglich gestreckt und nicht zusammengefaltet. Und das wurde mit dieser Truhe optimal gelöst - vor allem, weil ich sie noch unter dem Schrank strecken konnte und so wirklich jeder Gleitschirm gestreckt darin Platz hat. Perfetto. Aktuell habe ich darin zwei Gleitschirme und drei Modellgleitschirme mit Puppe. Es hätte noch mehr Platz darin und natürlich kann man sie auch ganz anders nutzen. Taschen und vieles andere hätten darin Platz. Befüllen kann ich sie über ein Loch auf der hinteren Stirnseite (muss noch gedeckt werden - Pendenz) oder über zwei Deckel auf der Oberseite, die eine insgesamt 1m lange Oeffnung ermöglichen, durch die man ebenfalls sehr gut Zugang hat. Den Spannt in der Mitte der Oeffnung kann ich herausnehmen - er dient der Stabilität der Truhe, die ja zugleich auch mein Bett ist.



...und Verwandlungskünstler, denn das seitich mit einem durchgehenden Möbelscharnier befestigte Brett mit einer Breite von 35 Zentimeter macht die Truhe zu einem Bett mit einer Liegebreite von 80 Zentimeter und einer Länge von 2 Meter. Meine Bedenken, dass diese Konstruktion nicht genug stabil sein könnte haben sich nicht bewahrheitet. Das 2,5cm Arvenbrett ist sehr robust und biegesteif und 3 Abstützungen entlasten es von allzuhohen Torsionskräften. So ist es zwar zum Auf- und Abbauen des Bettes jeweils ein Zeitaufwand von ca. 5 Minuten, aber was soll's? Hab ich beim Campen Zeitprobleme?


Tja, und dann kommt es vor, dass man am Morgen so zufrieden in die handy-Kamera schaut :-)

Schlafen geht also ganz gut und ich fühle mich wohl. Das Verdunkeln des Busses - vor allem auf beleuchteten Parkplätzen in den Städten - geht perfekt. Geräusche lassen sich weniger fernhalten. Auf meinem Campingplatz hier in La Herradura ist es aber zur Zeit sehr schön leise.







Der Alkofen - zuerst gebaut und zuletzt erwähnt. Aber nicht wenig wichtig, denn da ist mein ganzes Bettzeug drin und das muss schliesslich irgendwo hin, wenn man nicht ein ordentliches Durcheinander riskieren will...

- zwei Bettdecken

- Luftmatratze

- Schafwollunterlage (kommt auf die Luftmatratze)

-  Schlafsack

- Pyjama und warme Schlafsachen für Nächte unter 6 °


I love my Alkofen!


So, mein Tagwerk (Seemöwenführung) ist vollbracht - jetzt geh ich dann zur Belohnung Paella essen  - juhui :-)

España - prima vista

Hier in La Herradura habe ich sehr viel Zeit - wie eigentlich alle hier auf dem Camping. Es hat nämlich fast nur alte oder ältere Menschen - dafür aus allen Ländern. Sonnenhungrige halt - oder Kältemüde, wie z.B. der Schwede neben mir. 4'000 Kilometer ist er mit seiner Frau gefahren und verbringt hier einen Teil des Winters, denn die Kälte und das Schneeschaufeln hat er offenbar "gesehen".  Und wenn man sich den Wetterbericht anschaut sieht man, dass hier insbesonders die nächtlichen Temperaturen sehr sehr angenehm sind. Auf der Fahrt musste ich noch manche Nacht frieren, aber damit ist nun endlich vorbei.  Wenn ich morgens spät aus meinem Bett krabble ist es draussen bereits sonnig und mehr als 10 Grad warm.

Ich geniesse das soooo sehr!


Die Tagestemperaturen scheinen nicht besonders hoch zu sein. Tatsächlich sind hier die Tag/Nacht Unterschiede recht gering. Aber bei vollem Sonnen-schein ist frieren kein Thema, sondern die kurze Hose angesagt. Natürlich nur für ca. 4 Stunden am Tag, denn natürlich sind auch hier die Tage recht kurz - aber dennoch deutlich länger als zu Hause in Herisau. Dort schaut es aktuell so aus...



Zeit also, finde ich, einmal meine ersten Eindrücke festzuhalten... (disclaimer: kein Urteil - nur meine ersten Eindrücke)


Ich bin ja ganz sicher kein erfahrener Weltenbummler und eigentlich überall, wo ich bisher schon war hat es mir gefallen - so nun auch in Spanien. Ich war überrascht von so manchem:

- zuerst einmal gleich nach der Grenze die Preise für eine eigentlich gute Mahlzeit mit Fleisch. Ich merkte, dass hier wohl nochmal ein anderes Preisniveau herrscht, als z.B. ich das aus Italien gewohnt bin. Kein Wunder zieht das sehr viele Feriengäste hierhin, denn in Spanien leben Nordeuropäer günstig. Hier in Südspanien sind auch die Preise für Diesel nochmal tiefer als bei Barcelona. Noch gute 1,35 EUR zahlt man hier für einen Liter. Hääs zahlte offenbar für ein Frühstück 3.50 EUR und der Coiffeur heute verlangte für rund 25 Minuten intensive Arbeit gerade mal 12 EUR. Ich werde schaun, dass ich hier anständig bleibe und das für mich tiefe Preisniveau nicht unanständig beanspruche. Ein erstes Gracias España

- Tourismusland und manche haben es ganz besonders auf diese abgesehen, wie z.B. der Gauner, der uns gleich nach der Grenze auf der Autobahn mit einem Trick kapern wollte. Nimmt mich ja irgendwie schon Wunder, was er dann gemacht hätte, wenn wir angehalten hätten... (Will's aber eigentlich doch nicht wissen)

Das heisst, dass man schon ein bisschen auf der Hut sein sollte - allerdings sind wir ansonsten bis jetzt noch nicht einmal irgendwie schräg angegangen worden. Ich fühle mich hier grundsätzlich sehr sicher und wohl!


Ja, und Touristen hat es wirklich auch jetzt im Winter sehr viele. Wenige Anzeichen zeigen, dass der Tourismus nicht für alle verträglich ist, aber das Verhalten der Spanier ist ansonsten sympathisch - von zurückhaltend bis zu sehr freundlich. Dass man in Spanien zwar nicht "wild" Campieren darf stimmt, aber darunter fallen nur Zelte oder das Uebernachten im Freien. Mit dem Camper darf man, wenn nicht ausdrücklich verboten, grundsätzlich eine Nacht stehen auf Parkplätzen und dort schlafen. Stühle und Tische rausstellen geht dann aber in der Regel zu weit - das ist allenfalls an sehr einfachen oder einsamen Orten möglich, aber eigentlich unerwünscht. Völlig einverstanden und auch hier ein gracias an die spanische Grüsszügigkeit!

- grosses Land - zumindest für mich Schweizer scheint dies ein unheimlich grosses Land zu sein. So überschlagsmässig passt es zwar16 mal in die USA (ohne Alaska). Tja, aber es ist flächenmässig rund 12 mal grösser als die Schweiz. Wie klein doch unsere Schweiz ist! Schon wahnsinnig gross also ist Spanien für mich. Auch wenn es keine dichte Besiedlung hat leben hier doch beinahe 50 Millionen Menschen, also auch vieeel mehr als in der Schweiz.

- karges Land mit vielen Bergen Gut, dass es in Spanien karg sein würde, das hatte ich nicht anders erwartet.  Dennoch, wenn man dann hier ist staunt man über diese für uns enorme Trockenheit. Es gab bisher keinen Tropfen Regen und es ist auch keiner in Aussicht. Und dennoch hatte es an der Strecke entlang dem Mittelmeer viele Plantagen - vornehmlich mit den Mandarinli, aber auch Oliven. Und dann in Andalusien diese endlosen Weiten von plastikgedeckten Flächen, unter denen - wie man sah - Stauden (z.B. Tomaten) wuchsen. Der Boden muss also fruchtbar sein, sofern er zu Wasser kommt. Ich glaube, auf der ganzen Reise habe ich bisher einen Fluss wahrgenommen, der richtig Wasser hatte...

Nun kommt aber dazu, dass ich auch sehr überrascht war über die sehr vielen und teils hohen Berge, die es immer und immer wieder hatte. Angefangen natürlich mit den weissen Gipfeln von Andorra (Pyrenäen) ganz zu Beginn, aber auch auf der ganzen Weiterreise. Einfach flach war es bisher nirgends... Das gefällt mir natürlich und ich konnte in Auqadulce ja auch schon vom gebirgigen Gelände profitieren :-). Ich hoffe natürlich, dass ich noch so manche Berge von Oben sehen werde und vor allem, dass ich auf Geier treffe beim  Fliegen!!!

Spanier lieben Strassen - so scheint es mir zumindest. Die Autobahnen sind absolut in einem super Zustand und machen eigentlich überall einen eher neuen Eindruck. Die Zubringer sind ebenfalls überall sehr gut ausgebaut. Lokal kann es sein, dass man auf schlechteren Strassen oder ganz selten Kiesstrassen fährt, aber ein Schlaglochparadies wie Italien, das ist Spanien absolut nicht. Der Eindruck betreffend Strassen deckt sich zumindest bisher mit dem Eindruck, den man von den Ortschaften und auch den Leuten bekommt. Alles in allem macht Spanien auf mich einen gepflegten Eindruck, fast alles gut im Schuss und gepflegt. Auch die Beschilderung - z.B. die Tempolimiten - sind passend und weit weg von dem Unsinn, den man in Italien ertragen muss. Was mir auch auffällt ist, dass die spanischen Autofahrer extrem unaufgeregt fahren. Extrem oft sind Strecken mit 30km/h beschildert. Das nehmen sie gelassen. Gedrängle, wildes Ueberholen oder Ueberfahren der durchgezogenen Linie? Nada! Super España! Zu einem anderen Thema nachher mehr...

Land ohne Vergangenheit? Natürlich nicht! Aber wenn ich etwas mit Italien verbinde, dann sind es die unzähligen, ja abertausenden von mittelalterlich geprägten Ortschaften, oftmals hoch oben auf einem Hügel, und eigentlich jede Ortschaft hat eine Stadtmauer /  Befestigung und reichlich alte Gebäude, Kirchen und enge Gassen. Entlang der Mittelmeerküste ist mir sowas in Spanien noch nicht wirklich aufgefallen. Hier muss im Mittelalter also viel weniger los gewesen sein denke ich!? Vielleicht haben die Spanier auch einfach alles platt gemacht, um dem Modernen Raum zu schaffen (oder vielleicht auch beides :-)). Aber gewiss werde ich auch noch Sehenswürdigkeiten finden. Ich halte Ausschau und morgen geht's mit dem Bus zurück nach Almuñécar - dort soll es eine schöne Altstadt haben. Der Bus fährt gleich hier beim Camping und kostet 1 EUR (Tip von insidern)!

Spanien und die Umwelt  Mein erster Eindruck hat da nicht ganz gestimmt. Mittlerweile habe ich hier im  Ort schöne neue Entsorgungsbehälter gefunden. Papier, Glas, Behälter (Dosen und PET) und der Restmüll. Na, das ist doch was, aber z.B. auf meinem Campingpltz nichts von dem. Ausser Glas kommt alles in einen grossen Topf... Was ich z.B. sehr gut finde ist, dass man überall Müllemer hat. Sie wehren die Müllentsorgung also nicvht ab, sondern verhindern so, dass Sachen weggeworfen werden. Das sah ich bis jetzt relativ wenig - deutlich weniger als in Italien. Aber, España, da muss noch ein Ruck durch dich gehen. Das kannst Du besser!!

Alles in allem fühle ich mir hier also mega wohl und es geht mir gut. Ich denke, ein nicht nur warmer, sondern auch spannender und erlebnisreicher "Winter" steht mir bevor. Ich freue mich, hier sein zu dürfen. Gracias SEEMOEWE! Gracias España!

Mir gefallen die Farben dieses Felses - so von beige/grau bis ins Schwarze.





26.12.24 La Herradura - Angekommen

Heute ist der zweite Weihnachtstag. Seit gestern bin ich nun auf einem Campingplatz in La Herradura, nahe bei Almuñécar. Es ist der elfte Tag meiner Reise. Am Weihnachtstag war ich mit dem Velo von Almuñécar aus hier und klärte mal das mit den Preisen. Den Minimalbetrag von 26 EUR/Tag war ich nicht bereit zu zahlen. Macht keinen Sinn, wenn man auf Parkplätzen grundsätzlich frei stehen darf, finde ich. Bei längerem Aufenthalt und Inkaufnahme eines "nobody want's this place" kommt der Preis auf rund 8 EURO runter - das bin ich gerne bereit zu zahlen. 

Dieser Platz hat aktuell den Vorteil, das er nicht beschattet ist, was über die Wintermonate kaum ein Problem sein dürfte und so habe ich immer schön Sonne auf den Solarzellen. Mittlerweile bewegt sich mein Camperakku immer zwischen 80 und 100% - gut so! Ausserdem finde ich den Platz ganz kuschelig - vorne steht der Bus und hinten etwas verdeckt habe ich Velo und Tisch untergebracht. In den Bäumchen zwitschern grüne Papageien und ein Seil zum Wäsche aufhängen hat es auch. Also mir gefällt es hier und ich möchte sicher 10 Tage bleiben - einmal wegen dem Rabatt :-) - vor allem aber auch, weil ich jetzt entschleunigen will. Mir war klar, dass ich nach der ganzen stressigen Bauerei mit dem Camper völlig im Stressmodus war und den will ich nun ganz bewusst abschütteln. Zudem bin ich hier in einer sehr warmen Gegend - einer sehr schönen zudem. "Wozu also weiterziehen?" habe ich mir gesagt - ich kann nicht 3 Monate ständig auf Achse sein. Ich merke - ich bin  angekommen. Olé


Mein Kollege Hans-Jürg ist gestern weitergezogen. Ihn zieht es nicht auf Campingplätze, auch nicht auf Startplätze - vielmehr scheint es für ihn gut zu sein, immer unterwegs zu sein. Unser ungleiches Gespann hat also rund 10 Tage gehalten und für mich war es sehr gut, in Begleitung zu sein für die ersten Tage. Zudem war es das erste gemeinsame Unterfangen, das wir nun endlich mal geschafft haben. Bin also froh um diese Erfahrung.  Es ist für mich aber auch gut, dass wir nun jeder seinen  Weg fortsetzen können, so wie es für jeden gut ist. Bin gespannt, was er mir  berichten wird von unterwegs.

Gestern Abend war ich dann nochmal auf dem Cerro Gordo, der westlichen Spitze der Bucht sozusagen und auf 190 Meter ü/Meer. Schon am Weihnachtstag gefiel mir dort die Aussicht - bloss während dem Aufnehmen eines Panoramafotos - shutdown - handy Akku leer! Ich musste also nochmal rauf und werde auch noch einen weiteren Versuch starten, um dort dann einen perfekten Sonnenuntergang zu erwischen.

Von der Spitze aus 180° über das Land  fotografiert

Vom selben Ort aus 180° über das Meer fotografiert  Sieht jetzt aus, wie eine Bucht. Es sind aber zwei - eine links und eine rechts vom Spitz.

Da hat man eigentlich keine andere Wahl als zu sagen - "Ist das wunderschön".


Abends bin ich dann mal die ganze Playa, bzw. den Ort der Küste entlang abgelaufen. Ich weiss jetzt, wo ich mein erste Paella probieren werde, nämlich dort, wo es auch einen mega leckeren Capucino mit viel Sahne und Schokosauce gab. Heute Abend steht das auf dem Programm...


Tja, und am Abend sah es an der Playa so aus.

22.12.24 Aguadulce - Soaringgebiet nahe Almeria

Gestern erlebte ich Höhen und Tiefen des Reisens. Bald nach dem Start verlor ich Hääs und setzte meine Reise selbständig fort. Ich steuerte zufällig an einen schönen kleinen Ort und dort an die Playa. Dort genoss ich die Sonne, das Meer und liess meine Seemöwe - respektiv die Solarzellen - Sonne tanken Das war auch nötig, denn der LiIo Akku war bereits auf tiefen 40%. Die Idee, gefrorene Sachen mitzunehmen war also nicht so gut, denn auf der obersten Stufe braucht der grosse Kühlschrank viel Strom und den bekommt er an den kurzen Wintertagen nicht, insbesondere, wenn man unterwegs ist und die Sonne ständig abgeschattet ist. Die Rast tat also mir und dem Akku gut. So gegen 16:30 Uhr fuhr ich dann los und hoffte, von Hääs einen Standort zu bekommen, wo ich hinfahren konnte. Die Reise in der Dämmerung durch die endlosen und riesigen Flächen plastikgedeckter Gewächshäuser - entgegen der sinkenden Sonne - das war schon sehr schön! 

In ,Almeria begann dann die grosse Odysse - eine Stunde suchte ich den Standplatz von Hääs, um am Schluss an einem schlechteren zu stehen, als ich vorher hatte....  Ich war sauer, merkte aber, dass ich das nicht einfach Hääs anlasten konnte. Dumm gegangen und ich merkte, dass ich von der Fahrerei nun langsam genug habe. Ich bin bereits 1'950 km von Herisau entfernt. Die USA sind doppelt so breit, "so what?". Aber für mich ist das eine enorme Distanz, wie ich sie mein ganzes Leben noch nie zurückgelegt habe. Na, wir sind dann beide schlafen gegangen und am Morgen sieht die Welt doch gleich wieder besser aus - vor allem bei Sonnenschein, und viel anderes hatten wir bisher noch nicht!

Wir sind dann heute Morgen, dem 7. Tag meiner Reise - noch ein kleines Stück bis nach Aquadulce gefahren. Dort hat es ein Küstensoaringgebiet. Bloss, wo genau in dieser öden Felsenlandschaft soll denn der Startplatz sein und wie hinkommen ist noch mal ganz was anderes...

Links sieht man das Fluggelände bei Aquadulce

Ich merkte, dass es wirklich nicht einfach ist, zum Fliegen zu kommen hier in Spanien. Im Gegensatz zu der Schweiz, wo es Seilbahnen zu fast allen Startplätzen hat muss man hier mit dem Auto fahren oder halt hiken... Aber wohin genau?  Hääs fuhr zum Strand - ihn zieht es an die Playa :-)  Durchaus verständlich, aber die ist bei mir dann doch nicht genug! Ich will auch Fliegen und das geht nicht an der Playa. Da erschien ein erster und auch noch ein zweiter Gleitschirm am Himmel.  Beide landeten irgendwo an der Playa und den zweiten konnten wir erreichen, bevor er weg war und fragen, wie und wo es zum Startplatz geht. Borja, der spanische Pilot, hat uns dann angeboten, zu helfen. 

Wir holten unsere Camper, so schnll es ging (dauerte fast eine halbe Stunde) . Ich dachte "der ist sicher weg" aber Borja stand immer noch dort. Schon mal

ein fetter Stern für Borja *


Hääs wollte nicht Fliegen und so brachte Borja nur mich mit dem Auto bis kurz unter die Autobahn. Dort zeigte er mir den Weg auf dem 10 Minuten hike müsse... Ich war wohl nach einer halben Stunde oben - aber ganz o.k. Immer mehr verschwand die Stadt und die Autobahn unter mir und der Strommast, bei dem der Startplatz sein sollte, kam näher...

190 Meter über Meer lag er dann, der Startplatz. Der Wind kam ideal. Leider war mein handyakku leer - leider keine Fotos also von diesem Event. Darum hier einfach noch ein Bild vom Flug.

 








Hääs hatte die Zeit mit Playa und einem Bad im  Meer mit achliessender Dusche genossen und als ich zusammengepackt hatte, verspürten wir beide Hunger. Wir bestellten uns Tomatensalat (sehr lecker) und Fisch (viel zu viel) und schon ist man wieder froh, einen grossen Kühlschrank zu haben :-)

kleiner Parkplatz - direkt am Strand - erlaubt! Gracias España

Dann machten wir uns auf die Weiterfahrt und nach weniger als 5 Minuten hatten wir uns schon wieder verloren :-) Er steht jetzt rund 40 Kilometer weiter und ich hier in Adra - direkt am Meer. Die Temperaturprognose für die Nacht - 10 ° - hab ich etwas falsch gemacht??? 😉



20.12.24 Ein Tag an der Küste in Santa Pola und mein erster Mini-Flug

Vom Ort Richtung Alicante liegt eine kleine Steilküste, die bekannt ist für die Möglichkeit zum Soaren mit dem Gleitschirm. Wir verschiebn dorthin und treffen auf mindestens 50-70 Camper, die dem Küstenstreifen entlang stehen. Die Spanier nutzen ihn zum Joggen und für einen Spaziergang mit den Hunden. Daher ist es dort für sie nicht so spürbar, dass sich hier viele sonnenhungrige und Aussteiger tummeln. In der Nacht allerdings kam dann ein Auto, das dem ganzen Gebiet entlang intensiv hupte. Allen "schmeckt" es also sicher nicht, dass es so viele Nordeuropäer nach Spanien zieht! Aber auch hier waren wir sicher und unbehelligt. 

Am Tag haben wir ein bisschen das "Nichtstun" geübt, bis es mich dann auf die Steilküste zog.

Ich wollte versuchen zu Fliegen. Relativ schnell erreichte ich zu Fuss den Start und sah bald ein, dass da nicht viel zu erwarten war. Der Wind kam zu schräg und zu schwach. Ich wartete nicht lange.

Hääs empfing mich mit einem Fondue - hey :-)


Es folgte die erste Nacht an der Brandung - scho eifach öpis schös!

19.1.24 Wir erreichen Santa Pola

Weiterfahren - nach einem feinen Z'Morge im Spanischen Stadtteilrestaurant - schön! Am Abend erreichen wir Santa Pola, das kurz nach Alicante liegt und schlafen erst mal auf einem grossen Parkplatz.  Die Rollerjungs sausen dort mit hell beleuchteten und weihnachtlich geschmückten Scootern um die Wette...

18.12.24 Kloster Montserrat

Wir machen einen Ausflug zum Kloster Montserrat, das ich vor ca. 30 Jahren mit Ariane besucht hatte. Das Gebirge ist wirklich eine Augenweide mit seinen so blankgeschliffenen Felsen. Der Touristenmagnet ist immer noch so attraktiv wie damals schon. Ich musste lachen - von der Zahnradbahn dort wusste ich nichts mehr. Sehr speziell, aber durchaus sinnvoll, denn die Zufahrt ist lang und kompliziert.

Vom Kloster hat man einen weiten Blick ins Land und in tiefe Täler. Schon imposant.(Auf dem Foto nicht zu sehen...) 


Bis zur schwarzen Madonna sind wir dann doch nicht vorgedrungen - wie meinte Hääs so schön... "Zu wenig religiös". Nach der Besichtigung des Kloster gab es an der Sonne eine Pause mit St.Galler Bratwurst. Weil das hier ja keiner weiss gab's auch Senf :-)




Am Abend finden wir zwischen Park und Wohnhäusern einen guten und ruhigen Platz zum Schlafen...


17.12.24 Spanien

Als es am 2. Tag hell wird sieht man, dass die Landschaft sich gegenüber dem ersten Tag markant geändert hat. Wir sind in der Provence. Rasch geht es weiter westwärts und bald taucht der Hinweis "Barcelona" auf den Verkehrsschildern auf....














Auf der Autobahn, bald nach der Grenze,  versucht ein Spanier einen Trick mit uns. Wild fuchtelnd fuhr er links neben mir und deutete an, dass ich auf den Pannenstreifen sollte. Ich überlegte kurz und tat dann, was man in so einer Situation tun sollte...  Da fuhr er vor zu Hääs (etwas dumm) und versuchte dasselbe. Hääs war etwas vertrauenseeliger und verlangsamte die Fahrt... Ich scherte nach links aus, überholte und machte die klare Andeutung "Mitkommen!".

Den Spanier sahen wir nicht mehr wieder...     



Am Abend schlafen wir in einem schönen Fischereihafen direkt neben den Fischerbooten. Sehr idyllisch und von den Spaniern grosszügig  - sie lassen uns bisher wirklich in Ruhe...   gracias amigos!     

16.12.24 Abreise

Hier beginnt mein Seemöwen Reisebericht. Nach oben geht es jeweils weiter und zuoberst ist der aktuellste Bericht. Orientiere Dich an der Datumszeile...

Frühmorgens geht es los. Mit einem schönen Blick auf den Greyerzer See treffe ich Hääs (mein Kollege Hans-Jürg aus Thun). Zusammen fahren wir noch rund 500 km weit. Beim Nachthalt auf einer Autobahnraststätte ist es schon eine Weile dunkel. 

Treffpunkt Raststätte Gruyère                                                             Wir machen Pause im bekannte Fluggebiet von St.Hilaire

Ich bin an diesem Tag fast 12 Stunden unterwegs - ging aber sehr gut. 

Die Nacht motiviert zu einer raschen Weiterfahrt. Morgens ist es draussen nur 0.5° und drinnen auch nur 4°. Da half am Schluss auch die Bettflasche nichts mehr...